
Die Gemeinde Wagenfeld steht vor der Entscheidung, die Eintrittspreise für ihr Hallenfreibad zu erhöhen. Die Preisanpassung, die ab dem 15. Mai 2025 in Kraft treten soll, ist eine Antwort auf die steigenden Personal- und Energiekosten sowie die wachsenden Defizite, die das Bad jährlich erwirtschaftet. Laut einem Bericht von Kreiszeitung hat sich das Defizit von 386.000 Euro im Jahr 2019 auf 538.000 Euro vervielfacht. Dies stellt die finanzielle Situation der Gemeinde auf die Probe, besonders angesichts eines Haushaltsminus von 1,37 Millionen Euro für 2024.
Der Schul-, Jugend- und Sozialausschuss hat bereits einstimmig eine Empfehlung für den Rat ausgesprochen, um diese Erhöhung umzusetzen. Prognosen zufolge werden die Mehreinnahmen durch die Preiserhöhung etwa 22.000 Euro betragen, was einen bescheidenen, aber nötigen Betrag zur Sanierung des Bades darstellt.
Anpassungen der Eintrittspreise
Die geplanten Änderungen betreffen vor allem die Ticketpreise. Der Preis für Erwachsene soll von 3,50 Euro auf 4 Euro steigen, während Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 17 Jahren künftig 2 Euro statt bisher 1,50 Euro zahlen müssen. Zudem wird das bestehende System der 200er-Karten durch ein neues Mehrfachkartensystem ersetzt. Die neue 100er-Karte wird umgerechnet 2,50 Euro pro Eintritt kosten.
Zusätzlich ist vorgesehen, dass Erwachsene mit einem Schwerbehindertenausweis ab 70 Prozent die gleichen Ticketpreise wie Kinder und Jugendliche zahlen. Eine neue Gebühr von drei Euro je 15 Minuten wird für die Nutzung des Hubbodens eingeführt, was die Kostenstruktur des Badebetriebs weiter beeinflussen wird.
Technische Wartungsmaßnahmen
Die Betreiber des Hallenfreibades nutzen die geplante Betriebsschließung vom 4. bis 14. Mai 2025, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Dazu gehört die Erneuerung der Stempel des Hubbodens und die Sanierung des Drei-Meter-Turms. Diese Maßnahmen erfordern das Ablassen des Wassers aus dem Hallenbecken.
Ein wichtiges Detail ist, dass Teilnehmer an Reha-Kursen künftig den Eintritt selbst am Kassenautomaten entrichten müssen. Das Update des Kassenautomaten wird während der Schließung vorgenommen. Restguthaben der alten Wertkarten können nicht ausgezahlt, aber auf die neuen Mehrfachkarten übertragen werden.
Finanzielle Herausforderungen für Schwimmbäder
Die Situation in Wagenfeld ist nicht einzigartig. Laut sportplatzwelt.de sehen sich viele Kommunen mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, wenn es um den Bau oder die Revitalisierung von Schwimmbädern geht. Diese Projekte erfordern strukturierte Vorbereitung, Planung und Umsetzung, um den finanziellen Druck zu mindern und nachhaltige Lösungen zu finden. Betriebskosten sind oft hoch, und die Finanzierung von Bau und Betrieb bleibt ein zentrales Thema für die Verantwortlichen.
In Wagenfeld werden die vorgesehenen Maßnahmen nicht nur zur Stabilisierung des Bades, sondern auch zur Verbesserung der allgemeinen Schwimmkultur in der Gemeinde beitragen. Der anhaltende Dialog mit der Bevölkerung und die Berücksichtigung politischer Wünsche sind entscheidend, um langfristige Lösungen zu finden und den Betrieb des Hallenfreibades zu sichern.