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Nestlé zieht sich aus MV zurück: Werksschließung trifft 83 Mitarbeiter!

Nestlé schließt sein Werk in Conow, MV, bis Anfang 2026. 83 Mitarbeiter sind betroffen. Wirtschaftsministerium und Regierungsvertreter äußern sich bisher nicht zur Situation.

Nestlé plant die Schließung seines Werks in Conow, Mecklenburg-Vorpommern, bis Anfang 2026. In diesem Werk sind derzeit 83 Mitarbeiter beschäftigt. Die Entscheidung, das Werk zu schließen, erfolgt in einer Zeit, in der die Region unter wirtschaftlichem Druck steht und als strukturschwach wahrgenommen wird. Der Verlust der Arbeitsplätze wird als bedeutender Rückschlag für die ortsansässigen Beschäftigten und die gesamte Gemeinschaft betrachtet. Bis Freitagmittag äußerten sich weder das Wirtschaftsministerium noch die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zu der Situation, was zu kritischen Anmerkungen führt. Die AfD nutzt diese Gelegenheit, um die Wirtschaftspolitik der etablierten Parteien scharf zu kritisieren, wie Ostsee Zeitung berichtet.

Zusätzlich zu Conow plant Nestlé, auch die Produktionsstätte in Neuss bei Düsseldorf bis Mitte 2026 zu schließen. Diese beiden Maßnahmen betreffen etwa 230 Mitarbeiter insgesamt. In Conow wird die Produktion von Maggi-Produkten ins europäische Ausland verlagert, während für die Neusser Fabrik, die Thomy-Öle, Mayonnaise und Senf herstellt, externe Lösungen gesucht werden. Die Entscheidung zur Schließung beider Standorte steht im Kontext steigender Rohstoffkosten und einer erhöhten Preissensibilität der Konsumenten, die zu Überkapazitäten geführt haben. So versteckte sich auch die Produktion von Glas- und Kunststoffflaschen in Übersee. Angesichts dieser Herausforderungen sieht sich Nestlé mit einem rückläufigen Gewinn- und Umsatztrend konfrontiert, nachdem das Unternehmen 2024 einen Umsatz von 3,3 Milliarden Euro in Deutschland verzeichnete, wie Investment Week berichtet.

Reaktionen und Maßnahmen

Um den betroffenen Mitarbeitern entgegenzukommen, arbeitet Nestlé mit dem Betriebsrat an möglichen Lösungen und bietet Weiterbildungsmaßnahmen sowie Altersteilzeit an. Im Fall von Neuss werden den Mitarbeitern auch neue Stellen in Lüdinghausen angeboten, wo 30 neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Dort wird die Tubenproduktion verlagert, um dem Verlust der Arbeitsplätze in Neuss etwas entgegenzusetzen.

Die Gewerkschaft NGG äußerte jedoch scharfe Kritik an dieser Entscheidung. NGG-Chef Guido Zeitler wirft Nestlé vor, aus reiner Profitgier zu handeln. Die Umstrukturierungen und Verlagerungen werden als unfair gegenüber den Mitarbeitern angesehen, die in diesen schwierigen wirtschaftlichen Zeiten um ihre Existenz bangen müssen. So steht das Unternehmen nicht nur vor internen Herausforderungen, sondern sieht sich auch extern mit wachsender Kritik konfrontiert, da es mit Veränderungen in der Marktstruktur und dem Kundenverhalten umgehen muss.

Vor diesem Hintergrund ist Nestlé bestrebt, die geforderten Anpassungen zu meistern. Das Unternehmen, das in Deutschland rund 6.700 Beschäftigte hat, sieht sich angesichts der Rückgänge in Gewinn und Umsatz in einer strategischen Umorientierung. Weitere Informationen zur Unternehmenssituation finden sich in dem Jahresbericht auf der Seite von Nestlé.

Referenz 1
www.ostsee-zeitung.de
Referenz 2
www.investmentweek.com
Referenz 3
www.nestle.com
Quellen gesamt
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