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Militär triumphiert! Präsidentenpalast in Khartum zurückerobert

Im Sudan hat das Militär den Präsidentenpalast in Khartum zurückerobert, was den Verlauf des Bürgerkriegs prägt. Der Konflikt fordert tausende Opfer und verursacht eine humanitäre Krise.

Der Bürgerkrieg im Sudan hat mittlerweile mehr als 28.000 Menschenleben gefordert und Millionen in die Flucht getrieben. In einer jüngsten Wendung des Konflikts hat das sudanesische Militär den Präsidentenpalast in Khartum, der im April 2023 von der paramilitärischen Gruppe RSF (Rapid Support Forces) eingenommen wurde, zurückerobert. Diese Rückeroberung könnte als Signal für die Fortschritte der Armee angesehen werden. Videos, die am Freitag veröffentlicht wurden, zeigen Militärsoldaten innerhalb der Mauern des Palastes, während die Armee das umliegende Gebiet nach Mitgliedern der RSF durchsucht.

Die Rückkehr des Präsidentenpalastes, auch als Republikanischer Palast bekannt, ist von großer symbolischer Bedeutung. Er war zuvor der Sitz der sudanesischen Regierung und ist auf Banknoten und Briefmarken abgebildet. Der Informationsminister Khaled al-Esir hat die Rückeroberung über Telegram bestätigt, während ein Sprecher der Armee den Erfolg als „Krönung unserer Erfolge“ bezeichnete. Auch mehrere Ministeriumsgebäude sind nun wieder unter Kontrolle der Armee.

Eskalation des Konflikts

Seit dem 15. April 2023 kämpfen die sudanesische Armee und die RSF heftig gegeneinander. Die Kämpfe konzentrieren sich vor allem auf Khartum, aber auch in anderen Regionen, einschließlich Westdarfur. Die RSF hat laut eigenen Angaben bereits über 600 Soldaten in ihren Reihen verloren. Gleichzeitig wird die humanitäre Krise im Sudan immer gravierender.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von über 12.000 Toten und Tausenden von Verletzten, die seit dem Beginn der Gewalt zu beklagen sind. Rund 12 Millionen Menschen wurden vertrieben, darunter 8,8 Millionen Binnenflüchtlinge und über 3 Millionen, die in Nachbarländer geflohen sind. Die humanitäre Situation ist katastrophal, etwa 25 Millionen Menschen benötigen Hilfe, während 17,7 Millionen akut vom Hunger bedroht sind.

Machtkampf und Friedensbemühungen

Der Konflikt ist das Ergebnis eines Machtkampfes zwischen Militär-General Abdel Fattah al-Burhan und RSF-Führer Mohammed Hamdan Daglo, auch bekannt als Hemeti. Die RSF wurde im Jahr 2013 gegründet, um die Rebellion in Darfur zu bekämpfen und das Regime von Omar al-Bashir zu stützen. Nach dem Putsch gegen al-Bashir im April 2019 übernahmen Militär und RSF die Kontrolle über den Sudan, anstatt einen demokratischen Übergang zu ermöglichen.

Die internationale Gemeinschaft hat wiederholt zur Einhaltung von Waffenstillständen aufgerufen. Viele dieser Abkommen wurden jedoch verletzt. Sowohl die RSF als auch die Armee haben wiederholt humanitäres Recht und Menschenrechte verletzt, was die humanitäre Lage weiter verschärft.

Ein Strategieplan der sudanesischen Armee sieht vor, eine Übergangsregierung zu bilden und einen zivilen Ministerpräsidenten zu ernennen. Um daran teilzunehmen, wird von der RSF gefordert, dass sie ihre Waffen niederlegt und sich aus bestimmten Regionen zurückzieht. Die Aussicht auf Frieden bleibt jedoch unsicher, da der Konflikt weiterhin aktiv ist und die RSF nach wie vor Gebiete im Sudan kontrolliert.

Die aktuellen Entwicklungen im Sudan und die rasante Eskalation des Bürgerkriegs verdeutlichen die Komplexität der Situation und die Herausforderungen für eine mögliche friedliche Lösung in der Zukunft.

Welt

NZZ

bpb

Referenz 1
www.welt.de
Referenz 2
www.nzz.ch
Referenz 3
www.bpb.de
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