
Im Wald der Ruhe in Sulingen, einer der stark nachgefragten Bestattungsmöglichkeiten, herrscht akuter Platzmangel. Der Ausschuss für Umwelt, Stadtentwicklung und Verkehr des Stadtrats empfiehlt nun eine Änderung der bestehenden Friedhofssatzung, um die Kapazitäten zu erweitern. Eine endgültige Entscheidung darüber wird am 27. März 2025 getroffen, wie die Kreiszeitung berichtet.
Der Wald der Ruhe, der am 16. April 2015 eröffnet wurde, hat seit seiner Einweihung eine hohe Nachfrage verzeichnet. Fast 500 Bäume sind mittlerweile vergeben; alle Familienbäume und etwa 50 Gemeinschaftsbäume sind bereits belegt. Bestatter Christian Lanitz erwähnt, dass es an Gemeinschaftsbäumen sechs Grabstellen gibt, die momentan alle voll belegt sind. Die Vergrößerung der Fläche gestaltet sich durch die Nähe zur Bahnlinie als schwierig.
Erweiterung der Bestattungsmöglichkeiten
Um mehr Raum zu schaffen, sieht die vorgeschlagene Änderung der Friedhofssatzung vor, dass ein zweiter Ring für weitere sechs Urnengrabstellen um einige Gemeinschaftsbäume herum eingeführt wird. Zudem soll die Möglichkeit bestehen, eine zweite Grabstelle für Ehepartner an bestimmten Gemeinschaftsbäumen zu erwerben. Laut November.de erfreuen sich alternative Bestattungsformen wie die Waldbestattung wachsender Beliebtheit, insbesondere in einem Land, in dem rund 80 Prozent der Bestattungen Feuerbestattungen sind. Diese Zahl steigt jährlich um zwei bis drei Prozentpunkte.
Die Waldbestattung zeichnet sich dadurch aus, dass die Asche des Verstorbenen zwischen den Wurzeln eines Baumes beigesetzt wird, was sie für naturverbundene Menschen attraktiv macht. Sie bietet eine Alternative zur klassischen Friedhofsbeisetzung und befreit von der Friedhofspflicht. Der Ablauf beginnt mit der Einäscherung; die Asche wird in einer biologisch abbaubaren Urne oder Aschekapsel gefüllt und anschließend zur Beisetzung in den Bestattungswald überführt, wie friedlichruhen.de ausführlich beschreibt.
Waldbestattungen sind nicht nur kostengünstiger, sondern erfordern auch keine aufwendige Grabpflege – die Natur übernimmt diesen Teil. Preislich variieren die Kosten je nach Region, wobei ein Platz im Bestattungswald ab 500 Euro erhältlich ist. Die Kosten können je nach gewünschtem Baum und weiteren Dienstleistungen unterschiedlich sein. Es ist zu beachten, dass bis zu zwölf Urnen pro Biotop in dezentralen Bestattungswäldern erlaubt sind. Der größte Anbieter in Deutschland ist FriedWald, der eine Vielzahl von verschiedenen Baumarten anbietet.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Anpassung der Friedhofssatzung in Sulingen ein Schritt in die richtige Richtung ist, um den wachsenden Anforderungen an Bestattungsformen gerecht zu werden. Die Eröffnung neuer Möglichkeiten für Waldbestattungen könnte nicht nur die Kapazität steigern, sondern auch die Wünsche derjenigen erfüllen, die sich eine naturnahe Beisetzung wünschen.