
Im Rahmen des Nations-League-Viertelfinales zwischen Deutschland und Italien kam es im Mailänder San Siro zu einem ungewöhnlichen Vorfall: Während der deutschen Nationalhymne pfiffen italienische Fans. Dieses Verhalten ist im Länderspiel-Fußball unüblich und sorgte für gemischte Reaktionen auf den Tribünen. Um die Pfiffe zu übertönen, wurde die Musik im Stadion lauter geregelt, wie kn-online.de berichtet.
Die Partie endete mit einem 2:1-Sieg für das DFB-Team. Deutsche Anhänger, die mit rund 3.500 Fans angereist waren, veranstalteten im Vorfeld einen Fanmarsch durch Mailand. Als Reaktion auf das Auspfiffen ihrer Hymne, pfiffen die deutschen Anhänger während der italienischen Nationalhymne zurück.
Ein ungewöhnlicher Brauch
Pfiffe während einer Nationalhymne sind im Fußball selten und bringen nicht nur sportliche Rivalität zum Ausdruck, sondern auch eine gewisse Unkultur im Stadion. Während für die italienischen Fans der Pfiff ein Ausdruck ihrer Leidenschaft war, werten viele Experten ihn als respektlos. Dennoch scheinen solche Aktionen in der heutigen Zeit zunehmend an Häufigkeit zu gewinnen, wodurch die Atmosphäre in den Stadien immer hitziger wird, wie auch stuttgarter-nachrichten.de anmerkt.
Das Rückspiel des Viertelfinales findet am Sonntag um 20:45 Uhr in Dortmund statt. Deutschlands letzte Niederlage gegen Italien in einem Duell dieser Art liegt bereits lange zurück; der letzte Sieg geht auf Februar 1986 zurück, als das DFB-Team mit 2:1 in Avellino gewann. Seitdem hat Deutschland in insgesamt 37 Spielen gegen Italien nur neun Siege errungen, darunter nur zwei in Pflichtspielen. Der Druck auf die deutsche Mannschaft wird durch die jüngsten Ergebnisse umso höher.
Eine lange Rivalität
Die Rivalität zwischen Deutschland und Italien ist reich an Geschichte. Besonders bei großen Turnieren zeigt sich, wie eng die beiden Mannschaften miteinander verbunden sind. Deutschland ist in der Vergangenheit in wichtigen Spielen, einschließlich der Weltmeisterschaften 2006 und 1970 sowie dem Finale 1982, auf Italien getroffen und musste dabei häufig Niederlagen hinnehmen. Julian Nagelsmann ist der erste Bundestrainer, der die deutsche Mannschaft in die K.-o.-Runde der Nations League führt, nachdem seine Vorgänger Joachim Löw und Hansi Flick in früheren Ausgaben gescheitert waren.
Nach einer langen Durststrecke, in der es sieben Spiele und mehr als zwei Jahre dauerte, bis Deutschland einen Sieg in der Nations League feierte, zeigt sich die Mannschaft unter Nagelsmann in einer aufsteigenden Form und wird alles daran setzen, auch im Rückspiel einen weiteren Erfolg zu erzielen, um das Finale Anfang Juni zu erreichen, das entweder in Deutschland oder Italien stattfinden könnte.