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Schnarchen gefährdet Ihre Gesundheit – Expertenrat aus Cottbus!

Professor Michael Herzog aus Cottbus informiert über Schnarchen und Schlafapnoe. Etwa 30 Millionen Deutsche sind betroffen. Erfahren Sie, wie man die Ursachen erkennt und behandelt.

Michael Herzog, Professor an der Medizinischen Universität Carl Thiem in Cottbus und Experte für Schlafmedizin, berichtet über die weit verbreitete Problematik des Schnarchens, die in Deutschland etwa 30 bis 40 Millionen Menschen betrifft. Besonders betroffen sind etwa 50% der Personen ab 60 Jahren. Das Schnarchen wird oft unterschätzt, obwohl es ernsthafte gesundheitliche Folgen haben kann. Herzog erklärt, dass schnarchen in erster Linie durch das Erschlaffen der Muskeln der oberen Atemwege im Schlaf ausgelöst wird, was zu störenden Geräuschen führt.

Dieser Zustand kann in verschiedenen Schlafpositionen auftreten, wobei viele Patienten in Rückenlage besonders stark schnarchen. Laut einer Umfrage erkennen nur 5% der schnarchenden Menschen, dass sie ärztliche Hilfe benötigen, was häufig zu einer Vernachlässigung der eigentlichen Problematik führt. Partner von Schnarchenden sind oft die ersten, die Besorgnis über mögliche Atemstillstände äußern, da diese mit einer schlechteren Schlafqualität und Tagesmüdigkeit einhergehen können.

Gesundheitliche Risiken und Diagnose

Schnarchen selbst gilt zwar nicht als gefährlich, kann jedoch die Atemwege verengen und zu ernsthaften Problemen wie Schlafapnoe führen. Herzog weist darauf hin, dass in Deutschland etwa 15 bis 20 Millionen Menschen unter leichtgradiger und etwa 5 Millionen unter schwergradiger Schlafapnoe leiden. Langfristige Atemaussetzer sind mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte verbunden. Chronische Sauerstoffunterversorgung kann Entzündungen, Gefäßschäden und Herzrhythmusstörungen zur Folge haben.

Zu den typischen Symptomen zählen nicht nur das lautstarke Schnarchen, sondern auch Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme. Für die Diagnose werden verschiedene Methoden verwendet, darunter die Polysomnographie, bei der Patienten ein Gerät zur Messung der Atemaussetzer für eine Nacht mit nach Hause nehmen.

Therapieoptionen und Hilfsmittel

Es gibt vielfältige Therapieansätze gegen Schnarchen und Schlafapnoe. Die Therapie der Wahl bei obstruktiver Schlafapnoe ist die Überdruckbehandlung mit einer cPAP-Maske. Bei leichteren Formen kann eine Schnarchschiene helfen. Andere Optionen sind Gewichtsreduktion, operationelle Maßnahmen zur Straffung des Gaumensegels oder zur Begradigung der Nasenscheidewand.

Erwähnenswert ist auch der Zungenschrittmacher, eine innovative Therapie, die den Zungennerv stimuliert, um den Atemweg zu öffnen. Diese Methode kann insbesondere für Patienten von Vorteil sein, die auf herkömmliche Behandlungen nicht gut ansprechen. Leider werden die Kosten für viele dieser Therapieformen häufig nicht von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen übernommen.

Das Bewusstsein für Schlafapnoe muss gesteigert werden, denn unbehandelte schwere Schlafapnoe kann nicht nur die Lebensqualität stark mindern, sondern auch die Lebenserwartung um bis zu 10 Jahre verkürzen. Herzog betont, dass es wichtig ist, sich mit den Ursachen und möglichen Therapien auseinanderzusetzen, da schnarchen und Schlafapnoe ernsthafte gesundheitliche Folgen haben können.

Referenz 1
www.maz-online.de
Referenz 2
www.hno-arzt-mueller.de
Referenz 3
sleeplab.ch
Quellen gesamt
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