
Der Rechtsstreit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni entwickelt sich zunehmend zu einem komplexen Fall, der weitreichende juristische Konsequenzen nach sich ziehen könnte. Seit Dezember 2024 sind Lively und Baldoni in einen erbitterten Konflikt verwickelt, der mit einem vielschichtigen Vorwurf von sexuellem Fehlverhalten begann. Am 20. März 2025 reichte Lively einen Antrag ein, um Baldonis Verleumdungsklage abzuweisen. Dieser Antrag basiert auf einem kalifornischen Gesetz, bekannt als Assembly Bill 933, das Personen schützt, die sexuelle Übergriffe melden. Livelys Anwälte argumentieren, dass Baldonis Klage „raschüchtig“ und unbegründet sei und eher als PR-Instrument diene, um ihr zu schaden.
In ihrer Klage wirft Lively Baldoni vor, sie während der Produktion des Films „It Ends With Us“ sexuell zu belästigen. Sie behauptet, dass Baldoni sie unter Druck gesetzt habe, für mehr Nacktheit zu stimmen, und dass er im Gegenzug gegen sie agierte. Baldoni wies die Vorwürfe zurück und stellte eine Verleumdungsklage über 250 Millionen US-Dollar gegen Lively und die „New York Times“. In seiner Gegenklage fordert er zudem 400 Millionen Dollar Schadenersatz von Lively, ihrem Ehemann Ryan Reynolds und ihrer PR-Beraterin. Der Rechtsstreit hat dadurch nicht nur persönliche, sondern auch erhebliche finanzielle Dimensionen angenommen.
Kalifornisches Gesetz als Schutz für Opfer
Das kalifornische Gesetz, auf das Lively sich beruft, schützt nicht nur die Rechte der Beschuldigten, sondern hat auch weitreichende Einflussmöglichkeiten für zukünftige Fälle von sexueller Belästigung. Insbesondere besagt Assembly Bill 933, dass Individuen, die über sexuelle Übergriffe berichten, vor möglichen Verleumdungsklagen geschützt sind, sofern sie dies nicht aus böswilligen Absichten tun. Diese Bestimmung könnte im Fall von Lively und Baldoni von entscheidender Bedeutung werden, da die Entscheidung des Gerichts über Livelys Antrag auch Auswirkungen auf den Umgang mit künftigen Verleumdungsprozessen haben könnte, insbesondere in Hollywood.
Zusätzlich stellt das Gesetz sicher, dass erfolgreiche Beklagte in solchen zivilrechtlichen Auseinandersetzungen ihre Anwaltskosten zurückfordern könnten. Diese Regelung könnte für Baldoni ernsthafte finanzielle Folgen haben, sollte seine Klage als böswillig eingestuft werden. Livelys rechtliches Team betont die Wichtigkeit dieses Gesetzes und dessen Rolle beim Schutz von Opfern, die den Mut aufbringen, sich gegen sexuelle Belästigung zu wehren.
Die Rolle der Gesetze im Kontext sexueller Übergriffe
In Kalifornien wurden kürzlich weitere gesetzgeberische Initiativen ergriffen, um gegen sexuelle Übergriffe an Hochschulen vorzugehen. Ein Beispiel hierfür ist das Gesetz „Yes Means Yes“, das affirmative Zustimmung für sexuelle Begegnungen an staatlich finanzierten Hochschulen fordert. Dieses Gesetz, unterzeichnet von Gouverneur Jerry Brown, zielt darauf ab, allen Beteiligten klarzumachen, dass eine ausdrückliche Zustimmung für sexuelle Aktivitäten erforderlich ist. Statistiken zeigen, dass jede fünfte Studentin an US-Hochschulen während ihrer Studienzeit Opfer sexueller Gewalt wird. Die Schaffung solcher Gesetze zeigt ein verstärktes Bewusstsein und eine gesellschaftliche Bewegung, die sich für die Sicherheit von Opfer von sexueller Gewalt einsetzt.
Insgesamt verdeutlicht der vorliegende Fall die Komplexität sowie die rechtlichen Fragestellungen, die mit sexuellen Übergriffen und deren Meldungen verbunden sind. Livelys Antrag auf Abweisung von Baldonis Klage könnte nicht nur persönliche und finanzielle Konsequenzen für die Beteiligten haben, sondern auch eine wichtige rechtliche Weichenstellung für die Zukunft der rechtlichen Behandlung von sexuellem Fehlverhalten darstellen.
Die Entscheidung des Gerichts über Livelys Antrag könnte weitreichende rechtliche Auswirkungen haben und möglicherweise einen Präzedenzfall für zukünftige Verleumdungsprozesse schaffen.
Für weitere Informationen über den Rechtsstreit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni, besuchen Sie bitte Gala.de, Los Angeles Times und taz.de.