
In Abtsgmünd, einer Gemeinde, die in den letzten Jahren mit zunehmenden Hochwasserereignissen konfrontiert ist, haben die Verantwortlichen damit begonnen, umfassende Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser und Starkregen zu planen. Zuletzt erlebte die Region Überflutungen im Jahr 2016 und erneut im Juni 2024. In Zusammenarbeit mit dem Land wurde eine Machbarkeitsstudie für den Hochwasserschutz im Bereich des Kochers erstellt, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und den Bürgern mehr Sicherheit zu bieten. Diese Schritte sind besonders wichtig, da auch höher gelegene Teilorte von Überschwemmungen betroffen sind, wie Bürgermeister Armin Kiemel bei einer Informationsveranstaltung erläuterte.
Bürgermeister Kiemel und Fachingenieur Armin Binder präsentierten die Ergebnisse der Studie, welche die Grundlage für ein kommunales Starkregenrisikomanagement bilden sollen. Binder differenzierte dabei zwischen drei Stufen von Starkregen: selten, das heißt 40 l/m²/h, außergewöhnlich mit 55 l/m²/h, und extrem mit 128 l/m²/h. Um realistische Maßnahmen zu entwickeln, wurden Faktoren wie das Geländeprofil und verbauter Fläche in die Berechnungen einbezogen.
Geplante Schutzmaßnahmen
Die Gemeinde hat bereits knapp 50 Pläne erstellt, von denen einige während der Informationsveranstaltung vorgestellt wurden. Ein zentrales Anliegen von Kiemel ist es, dass das Land die Verantwortung für weiterführende Maßnahmen übernimmt. Vorschläge zur Verbesserung der Infrastruktur umfassen leistungsfähigere Gullideckel in allen Teilorten und die Erstellung von Risikosteckbriefen für viele Gebäude.
Zusammen mit der Feuerwehr, der Verwaltung und Hausmeistern wurden konkrete Maßnahmen erörtert. Kiemel appellierte zudem an Eigenheimbesitzer, aktiv zum Schutz ihrer Immobilien beizutragen. Insbesondere riet er dazu, Kellerzugänge, Garageneinfahrten sowie Heizöltanks entsprechend abzusichern und Elektrogeräte höher zu installieren, um Schäden durch Wasser zu minimieren.
Der Hochwasserpass
Ein wichtiges Instrument, das Immobilienbesitzern in Abtsgmünd helfen kann, ist der Hochwasserpass. Über die Plattform von Oberreiter können Eigentümer Unterstützung bei der Ermittlung des Risikoniveaus in Anspruch nehmen. Der Hochwasserpass dokumentiert die Gefahren und gibt konkrete Empfehlungen zu Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel die Nachrüstung von Rückstauschutz in Abwasserleitungen oder die Installation von druckdichten Kellerfenstern.
Der Hochwasserpass bietet eine fundierte Risikoeinschätzung, die bei Kauf, Verkauf und Vermietung von Immobilien von Nutzen sein kann. Auch Versicherungen unterstützen die Nutzung des Hochwasserpasses, da dieser eine wertvolle Informationsquelle darstellt, um die Risiken eines Standorts besser zu bewerten. Experten der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) sowie des HochwasserKompetenzCentrum e.V. (HKC) stehen zur Verfügung, um individuelle Risikoeinschätzungen vorzunehmen und Tipps zu Vorsorgemaßnahmen zu geben.
Für die Einwohner von Abtsgmünd ist es entscheidend, proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um den Herausforderungen durch Hochwasser und Starkregen standzuhalten. Die Planung von Schutzmaßnahmen und die Anpassungen durch den Hochwasserpass könnten eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Sicherheit in der Gemeinde zu erhöhen.
Schwäbische Post berichtet, dass die Gemeinde bereits mehrere Schritte unternimmt, um die Risiken besser zu managen. Weitere Informationen über den Hochwasserpass und seine Bedeutung finden Sie auf der Seite von Oberreiter sowie auf der Webseite des HochwasserKompetenzCentrum.