
Die Stadt Aalen steht vor einer bedeutenden personellen Veränderung im Bereich der Wohnungswirtschaft. Franziska Tagscherer, bisherige Prokuristin der Wohnungsbau Aalen, wird voraussichtlich neue Geschäftsführerin. Der Gemeinderat hat sich bereits für die 33-jährige entschieden, was die Weichen für eine Wahl in der Gesellschafterversammlung am 1. Mai 2025 stellt. Der bisherige Geschäftsführer, Michael Schäfer, wechselt zu den Aalener Stadtwerken, was einen ernormen Umbruch in der Stabsstelle bedeutet.
Tagscherer bringt eine fundierte Ausbildung in Immobilienwirtschaft mit und hat seit 2022 wichtige Erfahrungen im Unternehmen gesammelt. In der letzten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Finanzen (KBFA) wurde die Personalie öffentlich diskutiert. Oberbürgermeister Frederick Brütting wird der Stadt Aalen in der Gesellschafterversammlung vertreten. Allerdings gab es Bedenken bezüglich des Auswahlverfahrens, da der Prozess ohne externe Ausschreibung stattfand. Dies kritisierten insbesondere Stadträte wie Alexander Asbrock von den Grünen und Norbert Rehm von den Aktiven Bürgern. Während Rehm auf die Notwendigkeit einer Optimierung der Leistungen der städtischen Tochtergesellschaften hinweist, bemängelt Asbrock, dass der Aufsichtsrat seinen Pflichten nicht nachgekommen sei.
Kritik am Auswahlprozess
Diese Bedenken wurden innerhalb des Ausschusses mit lediglich zwei Gegenstimmen – von Rehm und Asbrock – zur Kenntnis genommen. Andere Fraktionen, darunter auch die SPD, sehen hingegen keinen Bedarf für ein externes Auswahlverfahren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entscheidung am 1. Mai 2025 auswirken wird und ob die kritischen Stimmen bei der bevorstehenden Wahl berücksichtigt werden.
Der Blick richtet sich ebenfalls auf die finanziellen Herausforderungen Aalens. Aktuell haben alle neun Fraktionen im Gemeinderat den Haushaltsplanentwurf für 2024 diskutiert, wobei der CDU besonders die finanzielle Belastung durch das Konnexitätsprinzip des Bundes am Herzen liegt. Diese politischen Diskussionen werden durch die Einsparvorschläge und die dringenden Forderungen nach besseren Bedingungen in Bildung und Betreuung geprägt. Thomas Wagenblast von der CDU fordert, dass in der Wirtschaftsförderung und der Infrastruktur Impulse gesetzt werden müssen, um die städtischen Finanzen zu stabilisieren und zu stärken.
Haushaltsplanung und Fraktionsanträge
Die CDU plante Einsparungen in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro, darunter eine Million Euro im Personaletat. Zudem wurden Anträge für einen Schulentwicklungsplan und einen Kita-Kosten-Check vorgelegt. Sandra Bretzger von den Grünen drängt auf einen stärkeren Fokus auf Bildung und Klimaschutz und schlägt eine Schulentwicklungsgruppe vor, während Hermann Schludi von der SPD auf mehr Fördergelder und Priorisierung bei Investitionen pocht.
Ein besonders interessantes Thema ist auch die Verbesserung des bezahlbaren Wohnraums und die Bekämpfung des Leerstands, ein Anliegen, das Agnes Mayerle von den Linken vorgebracht hat. In Summe werden insgesamt 83 Anträge zur Haushaltsplanung am 23. Januar im Gemeinderat diskutiert. Diese Vielzahl an Themen zeigt, wie komplex und facettenreich die Aufgaben der städtischen Gremien sind und wie wichtig transparente Entscheidungsprozesse für die Bürgerinnen und Bürger Aalens sind.
Die Entwicklungen im Bereich der Wohnungswirtschaft und der Haushaltsplanung stehen somit in direkter Verbindung mit der Lebensqualität der Stadtbewohner. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die neue Geschäftsführerin und die politischen Vertreter auf die Herausforderungen reagieren werden.
Schwäbische Post berichtet, dass …