
Carlos Alcaraz hat sich kürzlich zu den Klagen der von Novak Djokovic mitgegründeten Tennis-Spielergewerkschaft PTPA geäußert. Diese Klagen richten sich gegen die führenden Tennisorganisationen ATP, WTA und ITF, und Alcaraz hat klar Stellung bezogen. Der junge spanische Tennisstar erklärte, dass es Aspekte gibt, denen er zustimmt, aber auch Punkte, bei denen er nicht einverstanden ist. „Entscheidend ist, dass ich das nicht unterstütze“, fügte er hinzu, was deutlich macht, dass er sich von den Forderungen der PTPA distanziert und die Situation kritisch betrachtet.
Die PTPA wirft den großen Tennisverbänden vor, ein „Kartell“ zu bilden, das als „korrupt, illegal und missbräuchlich“ bezeichnet wird. Über 12 Tennisprofis haben bereits Klagen in den USA, im Vereinigten Königreich und in der EU eingereicht. Die zentralen Beschwerden der Spieler betreffen nicht nur die hohe Belastung und die lange Saison, sondern auch Absprachen, die den Wettbewerb zwischen Turnieren einschränken, sowie ein als ungerecht empfundenes Ranglistensystem. In einer Pressemitteilung wurde Djokovic nicht namentlich erwähnt. Dennoch sitzt er im Exekutivkomitee der PTPA und unterstützt die rechtlichen Schritte.
Alcaraz überrascht von den Vorgängen
Alcaraz erklärte, dass er von den Klagen „überrascht“ gewesen sei und erst über soziale Medien von den Entwicklungen erfahren habe. In einem mehr als 150 Seiten umfassenden Dossier wird er zitiert, in dem er die Herausforderungen eines engen Turnierkalenders anführt. Diese Aussage hatte er ursprünglich im September beim Laver Cup in einem scherzhaften Kontext gemacht. In der Debatte um die Belastungen im Tennis zeigt sich, dass Alcaraz durchaus versteht, in welchem Spannungsfeld sich die Spieler befinden.
Die PTPA betont, dass sie nicht nur gegen die ATP und WTA vorgeht, sondern auch gegen die International Tennis Integrity Agency (ITIA), die mit Dopingfragen und Spielmanipulationen im Tennis befasst ist. PTPA-Generaldirektor Ahmad Nassar äußerte in diesem Zusammenhang, dass die Spieler sich in einem unfairen System gefangen fühlen, dessen Struktur ihre Gesundheit und Sicherheit gefährdet. PTPA sieht in der Klage eine Notwendigkeit, um die dringend gebotenen Reformen im Tennissport zu erreichen.
Reaktionen der Tennisverbände
Die Reaktionen der beiden großen Verbände, ATP und WTA, fallen jedoch negativ aus. Die ATP hat die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen und kritisiert die PTPA für ihre Taktiken, die zu einer Spaltung im Tennis führen könnten. Auch die WTA hat sich in einer Stellungnahme bedauernd über das Vorgehen der PTPA geäußert und spricht von einem „fehlgeleiteten Ansatz“. Djokovic selbst, der ebenfalls im Exekutivkomitee der PTPA aktiv ist, wird von Pospisil unterstützt, der betont, dass es nicht nur um finanzielle Aspekte geht, sondern um Fairness, Sicherheit und die Menschenwürde der Spieler.
In der Diskussion um die Reformen im professionellen Tennis werden die Standpunkte von berühmten Spielern wie Alcaraz und Djokovic die zukünftige Ausrichtung des Sports maßgeblich prägen. Die verbleibenden Fragen sind, ob und wie die Verbände auf die Klagen reagieren werden und wie die Dynamik zwischen den Spielern sowie den offiziellen Institutionen künftig gestaltet sein könnte.
Für weitere Informationen und tiefere Einblicke in die Konflikte innerhalb des Tennis, besuchen Sie die Weser-Kurier, die Süddeutsche und den Bundestag für umfassende Analysen und Berichte.