
Am 19. März 2025 trafen sich der kongolesische Präsident Félix Tshisekedi und der ruandische Präsident Paul Kagame in Doha, Katar. Dies war das erste direkte Treffen der beiden Führer seit dem anhaltenden Konflikt, der durch die Aktivitäten der von Ruanda unterstützten M23-Rebellen angeheizt wurde. Die Gespräche wurden von der Afrikanischen Union (AU) begrüßt, die den Dialog als wichtig für eine friedliche Lösung der Konflikte im Osten der Demokratischen Republik Kongo betrachtet. Al Jazeera berichtet, dass die AU den Gesprächen konstruktiven Charakter attestierte und dazu aufrief, den Schwung aufrechtzuerhalten.
Tshisekedi und Kagame forderten in ihrer gemeinsamen Erklärung einen „sofortigen und bedingungslosen Waffenstillstand“. Die Details zur Umsetzung des Waffenstillstands müssen jedoch noch geklärt werden. Der Konfrontation zwischen M23 und der kongolesischen Armee gingen in diesem Jahr bereits 7.000 Todesfälle in der Region voraus, wie die BBC berichtet.
Hintergrund des Konflikts
Die M23-Rebellen, die nach einer langen Phase der Untätigkeit 2022 wieder aktiv wurden, haben bedeutende Städte wie Goma und Bukavu erobert. Der Konflikt hat eine humanitäre Krise ausgelöst, die fast 7 Millionen Menschen betrifft, einschließlich mindestens 3,5 Millionen Kinder. Die Bundesregierung der DRC und UN-Experten werfen Ruanda vor, die M23 zu unterstützen, was von Ruanda vehement bestritten wird. Letzte Friedensgespräche, initiiert von Angola, scheiterten, da die M23 nach der Verhängung von EU-Sanktionen gegen ihre Führungsriege und ruandische Militärkommandanten nicht mehr an dem Dialog teilnehmen wollte, wie Tagesschau anmerkt.
Die M23 fordert politische Mitbestimmung und verfolgt damit eigene Interessen, die in den tief verwurzelten ethnischen Konflikten zwischen Tutsi und Hutu im Osten der DRC sowie in der Kontrolle über wertvolle Bodenschätze wie Gold und Kobalt verwurzelt sind. Präsident Kagame begründet das Eingreifen Ruandas in den Konflikt mit der Notwendigkeit, die Tutsi-Gemeinschaft zu schützen, während Tshisekedi Ruanda vorwirft, sich an den reichhaltigen Ressourcen des Landes zu bereichern.
Ausblick auf die Zukunft
Die laufenden Gespräche in Doha könnten als erster Schritt zu einer stabileren Friedenlösung dienen. Trotz der angespannten historischen Beziehungen bekräftigten die Führer ihren Willen zur Zusammenarbeit. Die Fachleute warnen jedoch, dass ohne eine umfassende Einigung mit den M23-Rebellen und der Einhaltung von Vereinbarungen immer noch Unsicherheiten bestehen.
Der Congolesische Präsident betonte die Dringlichkeit, in den Verhandlungen Fortschritte zu erzielen, während Kagame festhielt, dass direkte Gespräche zwischen der DRC und der M23 entscheidend für die Lösung des Konflikts seien. Angesichts der Komplexität und Dreidimensionalität des Konflikts bleibt abzuwarten, ob diese Gespräche zu einem nachhaltigen Frieden führen können.