
Am 13. März 2025 wurde die Region der Phlegräischen Felder in Italien von einem starken Erdbeben erschüttert, das eine Magnitude von 4,6 erreichte. Es gilt als das heftigste Beben seit 1580. Die Erschütterungen fanden in geringer Tiefe von nur etwa 3 km statt, was die Auswirkungen auf die Oberfläche erheblich verstärkte. In Neapel wurden 14 Personen, darunter ein fünfjähriger Junge und eine Frau mit Augenverletzungen, behandelt. Menschen wurden von herabfallenden Trümmern in ihren eigenen Häusern überrascht, während Feuerwehr und Rettungskräfte über 100 Einsätze durchführten, um Schäden zu überprüfen und Hilfe zu leisten.
Ein weiteres signifikantes Beben der Stärke 3,5 folgte am 14. März. In der Nachbarschaft von Apulien kam es am 15. März zu mehreren weiteren Erschütterungen, das stärkste mit einer Magnitude von 4,7. Die Region steht unter zunehmender Beobachtung, da die Hebung des Bodens in den Phlegräischen Feldern nun 30 mm pro Monat beträgt, was eine Verdreifachung im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Die letzten Entwicklungen haben die Sorgen über einen möglichen Vulkanausbruch des Supervulkans Campi Flegrei verstärkt.
Vorsichtsmaßnahmen und öffentliche Reaktionen
In Reaktion auf die Erdbeben kündigte der Bürgermeister von Pozzuoli an, dass öffentliche Gebäude einer gründlichen Überprüfung unterzogen werden. Schulen und Sporthallen wurden vorsorglich geschlossen, während der Zivilschutz aktiviert wurde, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Die Behörden veröffentlichten eine neue Risikokarte für gefährdete Gebiete und warnten in Schulen sowie der U-Bahn vor erhöhten CO₂-Werten.
Die Geologin Francesca Bianco betonte, dass gegenwärtig keine Anzeichen dafür vorliegen, dass sich Magma in geringer Tiefe befindet. Während es keine unmittelbaren Beweise für einen bevorstehenden Ausbruch gibt, werden die geologischen Aktivitäten in der Region weiterhin genau beobachtet. Experten warnen jedoch, dass die Gefahr eines Ausbruchs des Campi Flegrei nicht ignoriert werden sollte.
Die Bedrohung des Supervulkans
Ein Ausbruch des Supervulkans Campi Flegrei könnte verheerende Folgen haben, sowohl lokal, als auch global. Laut dem Vulkanologen Mastrolorenzo wäre ein solcher Ausbruch zehnmal stärker als der des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. Eine Supereruption könnte die Metropolregion Neapel vollständig zerstören und eine Aschewolke erzeugen, die in Hunderte Kilometer weite Gebiete über die Alpen hinweg weht. Diese Szenarien würden nicht nur massive Risiken für die europäische Landwirtschaft und Wirtschaft mit sich bringen, sondern auch bedeutende klimatische Veränderungen nach sich ziehen.
Trotz dieser möglichen katastrophalen Szenarien halten die meisten Wissenschaftler solch eine Supereruption für unwahrscheinlich. Stattdessen wird ein kleinerer Ausbruch, beispielsweise in der Nähe der Solfatara, als wahrscheinlicher angesehen. Dennoch bleiben die aktuelle seismische Aktivität und die rapide Bodenerhebung ein bedeutendes Alarmsignal für die Region. Die Geschehnisse im März haben die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zusätzlich auf die potenziellen Gefahren gelenkt, die von diesem Supervulkan ausgehen. Die besorgten Bürger beobachten aufmerksam die Entwicklungen und scheinen gewappnet zu sein für das, was die Zukunft bringen könnte.
Diese Situation erfordert nicht nur Aufmerksamkeit von den lokalen Behörden, sondern auch von internationalen Organisationen, um die Sicherheits- und Notfallpläne weiter zu entwickeln und zu optimieren. Die Herausforderungen, die die Natur in dieser Region mit sich bringt, sind teils unberechenbar und erfordern langfristige Strategien zur Risikominderung.
Wie die Ereignisse in den letzten Wochen gezeigt haben, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilschutz essentiell, um der Bedrohung durch die Phlegräischen Felder und den Campi Flegrei wirksam zu begegnen.
Für weitere Informationen über die aktuellen Ereignisse in Neapel und die Auswirkungen auf die Region werfen Sie einen Blick auf folgende Quellen: op-online, Spiegel und National Geographic.