
In Wolgast gibt es zunehmende Sorgen um den Zustand des Kunstrasenplatzes im Sportforum, der aufgrund starker Nutzung schnell beschädigt werden könnte. Dieser Platz wird sowohl für Vereins- als auch für Freizeitfußball genutzt, was ihn besonders anfällig für Abnutzung macht. AfD-Stadtvertreter Holger Kostmann bringt zur Sprache, dass Freizeitspieler oft mit ungeeignetem Schuhwerk spielen, was die Belastung des Rasens zusätzlich erhöht. Um das Problem zu entschärfen, appelliert Marko Friszewski, ebenfalls von der AfD, an die Stadt, Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige hohe Kosten zu vermeiden.
Der Kunstrasenplatz wurde 2021 für rund 300.000 Euro erneuert, gefördert durch das Schweriner Sozialministerium. Doch höchst besorgt über die städtische Ausgabenlage schlägt Stadtvertreter Karsten Lange vor, Freizeitspieler auf andere Bolzplätze umzuleiten oder alternativ einen neuen Platz zu schaffen. Ein möglicher Standort für die Schaffung eines neuen Sportplatzes könnte das Gelände des ehemaligen Interkulturellen Gartens „Regenbogenpark“ sein. Lange empfiehlt, die Finanzierung über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ zu sichern.
Öffentliche Sicherheit und Vandalismus
Ein weiteres drängendes Problem ist der zunehmende Vandalismus im Sportforum, der unter anderem beschädigte Tornetze und Trainerbänke sowie Glasscherben auf dem Platz umfasst. Eric Witt, Leiter des Fachbereichs Ordnung und Bürgerdienste, verweist auf eine Zunahme von Einbrüchen im Sportforum, die seit der Schaffung neuen Wohnraums in der Umgebung beobachtet werden. Um die Sicherheit zu erhöhen, plant die Stadt ab 2024, die Anlage nachts mit einem Sicherheitsdienst abzuschließen.
Die Diskussion um eine bessere Nutzung der vorhandenen Bolzplätze in Wolgast wird unter anderem von Lars Bergemann (Offene Liste Wolgast) und Arne Koplin (Kompetenz für Wolgast) angestoßen. Pieter Heubach von der CDU schlägt vor, bereits existierende Bolzplätze zu renovieren und sicherer zu gestalten. Er bestätigt, dass an den Wochenenden viele Kinder, darunter auch deutsche Kinder, den Kunstrasenplatz nutzen. Diese kulturelle Vielfalt in der Nutzung des Platzes wird oft als positiv hervorgehoben, doch sie bringt auch Herausforderungen mit sich.
Zukunftsperspektiven für einen neuen Kunstrasenplatz
Die Überlegungen zur Schaffung eines neuen Kunstrasenplatzes werden durch verschiedene Finanzierungsansätze untermauert. Ein Verein plant die Finanzierung eines neuen Platzes und bemüht sich, verschiedene Institutionen zur Unterstützung zu gewinnen. Dazu zählen die Beantragung von Fördermitteln auf EU-, Bundes- und Landesebene im Rahmen der Sportstättenförderung sowie die Durchführung öffentlicher Aktionen zur aktiven Unterstützung der Finanzierungsaktionen.
Zu den Finanzierungsmöglichkeiten gehört auch Crowdfunding, bei dem es darum geht, kleine Beträge von vielen Personen zu sammeln. Der Einsatz von Online-Plattformen für Sport-Crowdfunding zeigt Potenzial für einfache bis mittlere fünfstellige Summen. Der Verkauf von Kunstrasenparzellen und die Organisation von Fußballturnieren mit Prominenten oder höherklassigen Teams könnten ebenfalls zur finanziellen Unterstützung beitragen. Des Weiteren wird die Durchführung von Online-Kunstrasen-Patenschaften besprochen, um zusätzliche Gelder zu generieren.
Verschiedene Softwarelösungen stehen zur Verfügung, um solche Online-Patenschaften zu unterstützen, wobei die Preise zwischen 650 Euro und 2.000 Euro variieren. Bei der Auswahl des Anbieters sind diverse Kriterien wie Preismodell und technische Unterstützung essentiell. Ziel ist es, eine nachhaltige und langfristige Finanzierung für einen neuen Kunstrasenplatz zu sichern, um die sportlichen und sozialen Aktivitäten in Wolgast weiterhin zu fördern.
Die laufenden Diskussionen und Initiativen verdeutlichen den hohen Stellenwert, den der Kunstrasenplatz für die Gemeinde hat, sowie die Herausforderungen, die sich aus seiner intensiven Nutzung ergeben. Die Stadtvertretung ist gefordert, pragmatische Lösungen zu finden, um die Infrastruktur für sportliche Betätigung nachhaltig zu sichern.