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Preiserhöhung im Rems-Murr-Kreis: Was Kunden jetzt wissen müssen!

Ab September 2025 steigen die Preise für Busse und Bahnen im Rems-Murr-Kreis um 5,2 Prozent. Während 80 Prozent der Fahrgäste das Deutschland-Ticket nutzen, gibt es Bedenken zur S-Bahn-Qualität.

Die Preise für Busse und Bahnen im Rems-Murr-Kreis steigen um 5,2 Prozent. Diese Anpassung, die ab dem 1. September 2025 in Kraft tritt, wurde jüngst vom Umwelt- und Verkehrsausschuss des Kreistages beschlossen. Trotz der Bedenken der Bürger wird die Erhöhung als moderat im Vergleich zur vorherigen Steigerung angesehen.

Der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) erläutert, dass die Tariferhöhung notwendig sei, um die gestiegenen Kosten für Personal, Benzin und Strom zu kompensieren, die im vergangenen Jahr um 8,1 Prozent angestiegen sind. Dennoch sind rund 80 Prozent der VVS-Kunden von dieser Erhöhung nicht betroffen, da sie das Deutschland-Ticket nutzen, das im Januar 2025 bereits von 49 auf 58 Euro angehoben wurde. Dies zeigt, dass ein Großteil der Fahrgäste auf das neue Ticket angewiesen ist.

Kritik an der Tariferhöhung

Dennoch gab es gemischte Reaktionen im Verkehrsausschuss. Sabine Wörner von der SPD äußerte Kritik an der Unzuverlässigkeit des S-Bahn-Verkehrs und warnte davor, dass höhere Preise Gelegenheitsfahrer abschrecken könnten. Ihre Bedenken wurden von Astrid Fleischer von den Grünen geteilt, die ankündigte, dass ihre Fraktion der Vorlage nicht zustimmen werde.

Christoph Jäger von der CDU forderte die Gegner der Erhöhung auf, konkrete Finanzierungsvorschläge zu unterbreiten. Peter Treiber von den Freien Wählern bezeichnete die Preiserhöhung als schwer vermittelbar, hielt sie jedoch für alternativlos. Landrat Richard Sigel räumte ein, dass die Leistung mancher Anbieter im ÖPNV unzufriedenstellend sei.

Über 80 Prozent der Fahrten erfolgen mittlerweile mit dem Deutschland-Ticket oder dem Jugendticket BW, während die Bedeutung klassischer VVS-Zeittickets abnimmt. Cornelia Christian, Geschäftsführerin des VVS, dämpfte die Erwartungen auf schnelle Verbesserungen. Baustellen wie die von Stuttgart 21 sind ein Faktor, der die Situation noch verschärft, und sie könnten mindestens zwei Jahre lang bestehen.

Herausforderungen im ÖPNV

Die Diskussion um die Tariferhöhung verdeutlicht die Herausforderungen, die ein kostendeckender und attraktiver öffentlicher Nahverkehr mit sich bringt. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist nicht nur zentral für die Daseinsvorsorge, sondern auch eine Grundlage für klimafreundliche Mobilität. Die Bundesregierung plant daher den Ausbau und die Modernisierung des ÖPNV, um die Attraktivität und Kapazitäten zu verbessern und schließlich die Fahrgastzahlen zu steigern.

Im Jahr 2020 nutzten täglich rund 20 Millionen Fahrgäste den ÖPNV, der etwa 14 Millionen Autofahrten ersetzen konnte. Der Eisenbahnverkehr trug mit 28 Milliarden Personenkilometern dazu bei, dass jährlich etwa 10 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden konnten. Um diese Erfolge fortzusetzen, sind jedoch umfangreiche Investitionen und klare Finanzierungsstrategien notwendig.

Die Tariferhöhung des VVS muss im April 2025 vom VVS-Aufsichtsrat genehmigt werden, was als Formalität gilt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Preisgestaltung auf die Nutzerzahlen und die allgemeine Akzeptanz des öffentlichen Nahverkehrs auswirken wird.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.stuttgarter-nachrichten.de
Referenz 3
www.bundesregierung.de
Quellen gesamt
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