
Mit dem Frühling beginnt die Natur in den Alpen zu erwachen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen mit wilden Tieren, insbesondere Bären, steigt. Aktuell sind die Braunbären, die aus ihrer Winterruhe erwachen, in den verschiedenen Alpenregionen unterwegs. In diesem Kontext berichtet Schwäbische, dass am 12. März eine Frau in der Tiroler Gemeinde Ried einem Bären begegnete. Die Spaziergängerin entdeckte das Tier in etwa 70 Metern Entfernung, als sie mit ihrem Hund unterwegs war. Obwohl der Bär sie bemerkte und rasch verschwand, gibt es für genauere Informationen zur Begegnung kein Foto, da die Frau kein Handy dabei hatte.
Die Tiroler Behörden haben, basierend auf den Beobachtungen, den Verdacht, dass es sich um denselben Bären handelt, der bereits Anfang März im Oberinntal gesichtet wurde. Vor diesem Hintergrund raten die Behörden zur erhöhten Vorsicht bei Spaziergängen und Wanderungen, insbesondere in gebirgigen Regionen, wo sich Bären aufhalten könnten. Zudem hat die Gemeinde Ried eine Warnung herausgegeben, die Imker dazu auffordert, ihre Bienenstöcke durch Elektrozaun zu schützen, um Konflikte mit Bären zu vermeiden.
Vorsichtsmaßnahmen und Verhaltensregeln
Die Häufigkeit von Bärenbegegnungen ist in den letzten Jahren gestiegen, da die Bärenpopulation aufgrund von Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprogrammen wächst, vor allem in den östlichen Alpen. Bergtour Online beschreibt, dass es wichtig ist, sich über das richtige Verhalten bei Bärenbegegnungen zu informieren. Generell sollten Wanderer sich an offizielle Wege halten und durch Sprechen oder Singen auf sich aufmerksam machen, um eine ungewollte Begegnung zu vermeiden.
Besonders wichtig ist es, keine Essensreste zu hinterlassen, da Bären, die Menschen mit Nahrung assoziieren, ihre Scheu verlieren können. Im Fall einer Begegnung empfiehlt TJV die folgenden Verhaltensregeln: Ruhig bleiben, laut sprechen und langsam zurückziehen sind entscheidende Aktionen, um Konflikte zu vermeiden. Wenn ein Bär näherkommt, sollte man sich flach mit dem Gesicht nach unten auf den Boden legen und die Hände im Nacken positionieren, bis der Bär sich entfernt hat.
Gefahren und Schutzmaßnahmen
Die Gefahr von Bärenattacken auf Menschen in Tirol ist als sehr gering einzustufen; allerdings gab es im vergangenen Jahr einen tödlichen Vorfall im Nationalpark Adamello-Massiv, bei dem eine Bärin namens Gaia einen Jogger angriff. Der tragische Vorfall führte dazu, dass die Bärin zwei Wochen später eingefangen wurde. Der Alternativer Wolf- und Bärenpark in Bad Rippolsau-Schapbach hat sich angeboten, die Bärin aufzunehmen und plant den Bau einer ausbruchsicheren Anlage, um solche Gefahren in Zukunft zu minimieren.
In Bayern hingegen gibt es Hinweise darauf, dass weitere Bären die Grenze überquert haben, mit Sichtungen bei Füssen und in den Allgäuer Hochalpen. Die Bevölkerung in hochalpinen Regionen muss sich daher darauf einstellen, möglicherweise auf weitere Bären zu treffen, da die Bären, trotz ihrer natürlichen Scheu vor Menschen, in der Lage sind, in menschliche Lebensräume vorzudringen, wenn sie nach Nahrung suchen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Begegnungen mit Bären in den Alpen zwar selten, jedoch potenziell gefährlich sind. Wanderer sollten sich gut vorbereiten und die Empfehlungen zur Verhaltensweise im Umgang mit Bären ernst nehmen, um ein sicheres Naturerlebnis zu gewährleisten.