
Am 18. März 2025 besuchte Hanna Naber, Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, das Berufsförderungswerk (BFW) Weser-Ems in Bookholzberg im Rahmen des Formats „Präsidium bei Euch“. In einem lebendigen Austausch mit Umschülerinnen und Umschülern stand das Thema Demokratie im Mittelpunkt. Naber berichtete über ihre Erfahrungen als Landtagspräsidentin und die Arbeitsweise des Landtages. Die Gespräche umfassten Fragen zu ihrem beruflichen Werdegang und den Werten, die ihrer Arbeit zugrunde liegen.
Ein zentraler Punkt in der Diskussion war die Bedeutung von gelebter Demokratie, die für Naber die Aspekte Zuhören, Mitbestimmung und Kompromissfähigkeit umfasst. Sie thematisierte zudem die Herausforderungen, die durch die Verbreitung von Fake News sowie Hass und Hetze in sozialen Medien entstehen. Diese Problematik ist besonders relevant, da eine Diskussion über Fake News häufig zu einem Misstrauen gegenüber etablierten Medien führt und ein diffuses Gefühl der Unsicherheit auslöst, wie Deutschlandfunk berichtet.
Die Notwendigkeit politischer Bildung
In der Podiumsdiskussion machte Naber Vorschläge zur Bekämpfung dieser Herausforderungen und betonte, dass ein verstärktes Demokratieverständnis sowie politische Bildung in Schulen unverzichtbar sind. Die bpb hebt zudem hervor, dass kritische Fragestellungen zur Mediennutzung und politischen Meinungsbildung aktuell neu verhandelt werden müssen. Die digitalen Plattformen, auf denen politische Meinungsbildung zunehmend stattfindet, erfordern eine reflexive Auseinandersetzung mit den Wechselwirkungen zwischen individueller Wahrnehmung und technologischem Einfluss.
Naber nutzte die Gelegenheit, die Teilnehmer, die überwiegend aus der Qualifizierung zu Verwaltungswirten kamen, zu einem Besuch des Niedersächsischen Landtags einzuladen. Während ihres Rundgangs zeigte sie Interesse an den Chancen und Herausforderungen, die ein Berufsförderungswerk bietet. Claudia Janßen, die Standortleiterin des BFW, thematisierte die originären Aufgaben der beruflichen Rehabilitation, die sich auf Inklusion und Teilhabe konzentrieren, und nannte beeindruckende Integrationsquoten von etwa 80 Prozent.
Herausforderungen im Berufsförderungswerk
Trotz dieser Erfolge steht die Inn-tegrativ gGmbH in Bookholzberg vor Herausforderungen, wie Janßen erläuterte. Weniger Belegungszahlen sowie die Auswirkungen des demografischen Wandels, der Corona-Pandemie und der aktuelle Inflationsdruck stellen das Geschäftsmodell auf die Probe. Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, hat die Inn-tegrativ gGmbH neue Wege eingeschlagen. Dazu zählen die Jugendhilfe mit beruflicher Orientierung und das „INNklusionswerk.“
Aktuell sind drei Projekte in der Umsetzung, die über das Programm „rehapro“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert werden. Diese Initiativen sind essenziell, um den Anforderungen einer sich verändernden Gesellschaft gerecht zu werden und eine inklusive Struktur zu fördern. Dabei spielt auch die digitale Transformation eine Rolle, da sie neue Möglichkeiten für politische und soziale Teilhabe eröffnet.
Insgesamt zeigte Nabers Besuch, wie wichtig der Dialog über Demokratie und die Rolle von Bildungseinrichtungen ist, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und eine informierte Bürgergesellschaft zu fördern.