
Im Hinblick auf die geplanten Windkraftprojekte in Dommitzsch und Trossin äußert Prof. Andreas Berkner, Leiter des Regionalen Planungsverbandes Westsachsen, besorgniserregende Prognosen. Der Planungschef sieht geringe Chancen, dass in diesen Regionen neue Windräder errichtet werden können. Zwei entscheidende Faktoren sprechen gegen die Vorhaben: Zum einen gibt es das Mitspracherecht der Bundeswehr am Standort Holzdorf, was zu strengen Höhenbeschränkungen führt. Zum anderen sind die strengen Naturschutzbestimmungen im angrenzenden Natura-2000-Gebiet zu beachten, die eine erhebliche Hürde darstellen.
Eine Umweltprüfung, durchgeführt von der Technischen Universität TU Dresden, hat die Naturschutzproblematik bestätigt. Obwohl Dommitzsch weiterhin an den Plänen festhalten kann, wird es bei der Beantragung von Baugenehmigungen durch das Landratsamt Nordsachsen schwierig. Die Bürgerinitiative „PRO Labaun“ hat bereits Widerstand geleistet und Unterschriften gesammelt, um gegen das Windkraftprojekt zu mobilisieren. Bürgermeister Bernd Schlobach hingegen möchte an dem Vorhaben festhalten, um potenzielle Einnahmen in Millionenhöhe zu sichern.
Umfang der Projektplanung
Für die geplante Windkraftnutzung im Stadtwald „Labaun“ ist vorgesehen, 1,6 Hektar maroden Baumbestand abzuholzen, um Platz für zehn Windkraftanlagen zu schaffen. Es ist allerdings zu beachten, dass die bestehenden Windräder in Dautzschen nicht die Höhen der neueren Generation erreichen können, die bis zu 250 Meter hoch sind. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer nachhaltigen Planung im Einklang mit den vorherrschenden Naturschutzauflagen.
Der aktuelle Regionalplan für die Windkraft, der Vorranggebiete ausweist, ist bisher nur ein Planentwurf. Dieser soll am 28. März den Verbandsräten vorgelegt werden. Im zweiten Quartal können Stellungnahmen von interessierten Bürgern und Parteien eingebracht werden. Für eine endgültige Verbindlichkeit ist jedoch die Beschlussfassung als Satzung erforderlich, was voraussichtlich nicht vor 2026 oder 2027 geschehen wird. Die Planungen stehen somit unter einem strengen zeitlichen Druck, ebenso wie unter dem Druck von Naturschutzbestimmungen, die die Realisierung der Windkraftprojekte gefährden könnten.
Zusammengefasst zeigt die Situation in Dommitzsch und Trossin, wie herausfordernd es ist, nachhaltige Energieprojekte in Einklang mit Umweltschutz erhöhten Interessen der Anwohner und Behörden zu bringen. Die Abwägung zwischen notwendigen Fortschritten in der erneuerbaren Energiegewinnung und dem Schutz empfindlicher Naturräume ist ein zentrales Anliegen der Planer. Weitere Informationen zu den Herausforderungen der Windkraft in Landschaftsschutzgebieten können in der Studie von naturschutz-energiewende.de nachgelesen werden, während allgemeine Rahmenbedingungen für die Planung von Windenergieanlagen in der Dokumentation auf windenergietage.de zu finden sind.