
Im Frühjahr überprüfen viele Hauseigentümer ihre Gebäude auf mögliche Schäden. Dieser Frühjahrs-Check ist besonders wichtig, da Ungereimtheiten in der Bausubstanz oft nicht nur in den Wintermonaten entstehen, sondern über längere Zeit unbeachtet bleiben können. Expert Heinrich Bökamp von der Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen empfiehlt dringend eine umfassende Inspektion, um sowohl kleinere als auch größere Schäden rechtzeitig zu erkennen, bevor sie zu kostspieligen Reparaturen führen.
Besonderes Augenmerk sollte auf die häufigsten Ursachen von Schäden gelegt werden. Wechselnde Temperaturen und Frost sind hierbei entscheidend. Frost ist die häufigste Schadenursache an nicht ausreichend beheizten Gebäuden. Gefrorenes Wasser in Wasserleitungen kann sich um bis zu 9% ausdehnen und so schwerwiegende Schäden an Leitungen, Heizkörpern oder Heizkesseln verursachen. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung fanden über 82% dieser Frostschäden in nicht oder nur teilweise genutzten Häusern statt, insbesondere in Ferienwohnungen oder unbewohnten Einheiten. Daher ist es wichtig, diese Immobilien regelmäßig zu kontrolieren und gegebenenfalls durchgehend zu beheizen oder die Wasserleitungen fachgerecht zu entleeren.
Wichtige Aspekte des Frühjahrs-Checks
Einige zentrale Fragen sollten bei der Inspektion einfließen:
- Ist das Dach beschädigt oder gibt es undichte Stellen?
- Hat Frost möglicherweise Schäden an der Fassade verursacht?
- Haben sich alte Risse vergrößert oder sind neue aufgetreten?
- Gibt es Blasen am Mauerwerk?
- Ist Feuchtigkeit oder Wasser ins Mauerwerk eingedrungen?
- Existiert Schimmel in den Wohnräumen?
Algen an der Fassade sind häufig harmlos, während kleine Risse zunächst unbedenklich erscheinen können. Dennoch sollten auch diese beobachtet werden. Bei größeren Rissen oder Wasserflecken im Innenbereich ist schnelles Handeln angesagt. Einfaches Zuspachteln von Rissen reicht nicht aus; die Ursachen müssen geklärt und behoben werden.
Ebenso können Schäden am Dach nicht ignoriert werden. Selbst kleine Undichtigkeiten können erhebliche Probleme verursachen, insbesondere bei Flachdächern. Hier empfiehlt sich eine visuelle Prüfung, während bei Steildächern ein Fachmann hinzugezogen werden sollte. Veränderungstrends bei Rissen oder Wasserflecken deuten auf tiefere Probleme hin, die eine schnelle Reaktion erfordern.
Regelmäßige Inspektionen für den Werterhalt
Die regelmäßige Wartung ist essenziell, um die Funktionsfähigkeit des Eigenheims zu sichern und dessen Wert zu erhalten. Neben dem Frühjahrs-Check gibt es viele weitere Inspektionen, die Eigentümer durchführen sollten. Ein Beispiel ist die Überprüfung von Heizungs-, Wasser- und Abwasseranlagen, welche jährlich durch Fachbetriebe gewartet werden sollten.
- Feuerstätten, Öfen und Kamine müssen ebenfalls regelmäßig durch einen Schornsteinfeger kontrolliert werden.
- Die elektrischen Anlagen sollten auf Funktionalität geprüft werden, was die Durchführung eines E-Checks empfiehlt.
- Das Dach samt Dachrinne verlangt eine jährliche Inspektion, um Schäden und Undichtigkeiten vorzubeugen.
- Die Fassade sollte regelmäßig auf Risse, Feuchtigkeit und Putzschäden skontrolliert werden, um dauerhaft hohe Kosten zu vermeiden.
Um ein umfassendes Bild zu erhalten und potentielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, können die oben genannten Punkte ebenfalls in eine jährliche Inspektionsroutine eingearbeitet werden. Dies ist nicht nur hilfreich für den Erhalt des Objekts, sondern minimiert auch die langfristigen Kosten für Reparaturen. Die Kenntnis über diese Aspekte ist entscheidend, um den Wohlfühlfaktor und die Sicherheit im eigenen Zuhause zu gewährleisten.
Für detaillierte Daten und Hinweise zu den empfohlenen Schutzmaßnahmen in der kalten Jahreszeit können Interessierte die Webseite des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung besuchen.