
In Litauen verdichten sich die Hinweise auf einen russischen Hintergrund hinter einem verheerenden Brandanschlag auf ein Ikea-Einrichtungshaus in Vilnius. Der Vorfall, der in der Nacht zum 9. Mai 2024 stattfand, hat nun die Justizbehörden des Landes mobilisiert. Zwei Personen wurden festgenommen und sollen im Auftrag des russischen Militärgeheimdiensts GRU gehandelt haben. Die litauische Generalstaatsanwaltschaft hat Anklage wegen eines mutmaßlichen Terroranschlags erhoben, wobei keine Personen verletzt wurden. Sicherheitsbehörden äußerten bereits zu Beginn der Ermittlungen den Verdacht auf Brandstiftung, was sich nun zu bestätigen scheint, wie zvw.de berichtet.
Doch dieser Vorfall ist nicht isoliert. In den letzten Monaten gab es eine Zunahme ähnlicher Sabotageakte in europäischen Ländern, die die Ukraine unterstützen. Laut euronews.com wird das russische Regime als Hauptverdächtiger für diese Angriffe betrachtet. Es wurden mehrere Brandstiftungen und verdächtige Vorfälle gemeldet, darunter ein zündendes Paket in einem DHL-Lagerhaus in Birmingham und ein weiterer Brand in Leipzig, die mit einem möglichen Einsatz von russischen Spionen in Verbindung stehen.
Ein Netzwerk der Sabotage
Die ermittelnden Behörden haben in Polen und anderen europäischen Ländern zahlreiche Festnahmen vorgenommen. In Polen wurden beispielsweise neun Personen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Russland verhaftet, die geplante Angriffe und Brandstiftungen in Breslau verübten. Gleichzeitig warnte die lettische Ministerpräsidentin Evika Siliņa vor möglichen weiteren russischen Operationen. Sie bezeichnete Brandstiftung als typische Ablenkungstaktik des Kremls. Dies wird ergänzt durch die Warnungen von Ken McCallum, dem Leiter des britischen Sicherheitsdienstes MI5, der auf bevorstehende Aggressionen in Großbritannien hinwies, als Reaktion auf die Unterstützung der Ukraine durch den Westen.
Erich Schmidt-Eenboom, ein deutscher Geheimdienstexperte, hebt hervor, dass solche Sabotageakte Teil eines hybriden Krieges Russlands sind. Die Angriffe scheinen gezielt auf die Infrastruktur von Ländern abzuzielen, die sich gegen die russische Aggression ausgesprochen haben. tagesanzeiger.ch verweist auf zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass Russland seine Strategie zur Destabilisierung in Europa intensiviert hat, darunter Brandschäden an Einrichtungen, die mit der Ukraine in Verbindung stehen.
Die Situation wird durch das geopolitische Spannungsfeld weiter kompliziert. Es wird vermutet, dass der Kreml Personen mit europäischer Staatsangehörigkeit und Verbindungen zur organisierten Kriminalität rekrutiert, um die Sabotageakte geheim zu halten. Das Ziel scheint zu sein, potenzielle militärische oder diplomatische Racheaktionen der angegriffenen Länder zu umgehen und unterhalb der Schwelle eines offenen Krieges zu agieren.
In dieser angespannten Lage ist es offenbar entscheidend geworden, dass die europäischen Staaten geschlossen und strategisch auf die aktuellen Bedrohungen reagieren. Ein Versäumnis, auf diese Angriffe wirkungsvoll zu reagieren, könnte die Aggressionen Russlands weiter anheizen, warnen Experten. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die NATO und die europäischen Länder tatsächlich ergreifen werden, um die Sicherheit ihrer Bürger und Infrastrukturen zu schützen.