
Führende Vertreter der CDU unterstützen Julia Klöckner als Kandidatin für das Amt der Bundestagspräsidentin. Dieser Schritt erfolgt im Vorfeld der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Bundestages am 25. März, bei der ein neuer Präsident gewählt werden soll. Die Union hat traditionell das Recht, den Präsidenten zu stellen, was Gründe für die Nominierung Klöckners ans Licht bringt. Michael Kretschmer, der sächsische Ministerpräsident und stellvertretende CDU-Vorsitzende, hebt Klöckners Fähigkeit hervor, zusammenzuführen und das Vertrauen in parlamentarische Abläufe zu stärken. Er sieht in ihr eine geeignete Kandidatin, die in der Lage ist, zuversichtlich zu führen.
Ebenfalls auf ihrer Seite steht Karin Prien, die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Sie betont ebenso Klöckners Kompetenzen und ihre Eignung für das Amt. Sven Schulze, der CDU-Chef in Sachsen-Anhalt, äußert sich ebenfalls positiv und bezeichnet Klöckner als fähig, diese bedeutende Rolle einzunehmen. Thorsten Frei, der parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, kündigte an, dass Friedrich Merz, der neue CDU-Vorsitzende, bald einen offiziellen Vorschlag für die Besetzung des Amtes unterbreiten wird, womit die Unterstützung Klöckners weitere Bedeutung gewinnt.
Karriere und Hintergründe
Julia Klöckner ist keine Unbekannte in der politischen Landschaft Deutschlands. Sie diente von 2018 bis 2021 als Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett von Angela Merkel. Zuvor war sie zwischen 2012 und 2022 stellvertretende Vorsitzende der CDU und brachte umfassende Erfahrung aus ihrer Zeit als Abgeordnete im Bundestag mit. Klöckner war von 2002 bis 2011 im Bundestag, bevor sie in die Landespolitik in Rheinland-Pfalz wechselte und dort zweimal als Spitzenkandidatin antrat, jedoch gegen Kurt Beck und Malu Dreyer von der SPD unterlag.
Die 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählte Klöckner stammt aus Bad Kreuznach und wuchs in einer Weinfamilie auf. Ihre politische Karriere und ihr Engagement für die Union haben sie zu einer bemerkenswerten Figur innerhalb der CDU gemacht. Auch wenn Klöckner als Favoritin für das Amt gilt, gibt es Stimmen in der politischen Szene, die ihre Eignung für das hohe Amt des Bundestagspräsidenten in Frage stellen.
Das Amt des Bundestagspräsidenten
Der derzeitige Bundestagspräsident, die SPD-Politikerin Bärbel Bas, die seit 2021 im Amt ist, legt ihr Mandat nieder, was die aktuelle Vakanz erklärt. Bas ist die dritte Frau in dieser Rolle und hat in der Vergangenheit als wichtige Stimme innerhalb des Bundestages gedient. Die Wahl ihres Nachfolgers wirft zahlreiche Fragen auf, sowohl in der Union als auch über die Parteigrenzen hinweg.
Das politische Berlin diskutiert seit Wochen intensiv über mögliche Kandidaten. Neben Klöckner wurden auch Armin Laschet, der ehemalige Kanzlerkandidat, und Günter Krings, der Vorsitzende der NRW-Landesgruppe in der Unionsfraktion, ins Spiel gebracht. Die Diskussion um die Nachfolge von Bas stellt einen bedeutenden Moment in der deutschen Politik dar, da die Wahl des Bundestagspräsidenten von zentraler Bedeutung für die parlamentarische Arbeit und den Dialog innerhalb des Bundestages ist. Die Entscheidung über die Kandidatur von Klöckner steht am Montag bevor und könnte einen entscheidenden Schritt für die zukünftige Ausrichtung der Unionsfraktion markieren.
Für die CDU stellt die Nominierung Klöckners nicht nur einen Versuch dar, das Vertrauen der Wähler zurückzugewinnen, sondern auch, eine klare Linie in der Führung zu zeigen. Ob es Klöckner gelingt, diesen anspruchsvollen Posten zu übernehmen und die Fraktion in eine neue Ära zu führen, muss sich jedoch erst noch zeigen. Die politische Bühne bleibt spannend und die Unterstützung innerhalb der CDU wird entscheidend sein, um Klöckners Ambitionen zu realisieren.
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