
Am 16. März 2025 wurde Alexander Kretzschmar zum neuen Bürgermeister von Zehdenick gewählt. Der parteilose Kandidat setzte sich in der Stichwahl eindeutig gegen seinen Mitbewerber René Stadtkewitz von der AfD durch und erhielt 63 Prozent der Stimmen. Stadtkewitz, der auf 37 Prozent kam, war zuvor als CDU-Abgeordneter in Berlin aktiv und trat 2010 aus der CDU aus. Nach der Gründung der Partei Die Freiheit, deren Bundesvorsitzender er bis 2013 war, schloss er sich 2024 der AfD an. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,7 Prozent, was im Vergleich zu den 72,6 Prozent im ersten Wahlgang deutlich niedriger war.
Im ersten Wahlgang im Februar kam Kretzschmar auf 37,5 Prozent, während Stadtkewitz nur 37,3 Prozent erreichte. Die Wahl war besonders bedeutend, da Lucas Halle (SPD), der bisherige Bürgermeister von Zehdenick, 2024 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war. Halle hatte zuvor mit 24 Jahren als jüngster hauptamtlicher Bürgermeister in Deutschland Geschichte geschrieben.
Politische Entwicklungen in Brandenburg
Parallel zu den Wahlereignissen in Zehdenick gibt es auch bedeutende Entwicklungen auf Landesebene. Laut tagesschau.de führte Dietmar Woidke die SPD in Brandenburg zu einem bemerkenswerten Wahlsieg mit 30,9 Prozent der Stimmen. Die AfD erreichte 29,2 Prozent und landete damit auf dem zweiten Platz. Dies stellt einen Zuwachs für die AfD im Vergleich zur vorherigen Wahl dar, jedoch bleibt ihr der Zugang zu einer Machtoption im Landtag verwehrt.
Bei ihrer ersten Teilnahme erzielte die BSW, die Bündnis für soziale Wende, 13,5 Prozent, während die CDU mit 12,2 Prozent ihr schlechtestes Wahlergebnis in der Geschichte Brandenburgs erzielte. Die Grünen fielen von 10,8 Prozent im Jahr 2019 auf lediglich 4,1 Prozent, während die Linke mit 3,0 Prozent den Einzug in den Landtag verpasste. Die Wahlbeteiligung betrug zudem 72,9 Prozent, was einen Rekordwert für das Bundesland darstellt.
Ausblick auf künftige Koalitionen
Woidke, der im Wahlkampf mit einem Rücktritt gedroht hatte, plant Koalitionsgespräche zunächst mit der CDU. Mögliche Koalitionen könnten auch eine Zusammenarbeit zwischen der SPD und der BSW umfassen. Die BSW hat betont, dass sie nur bereit seien, an einer Landesregierung teilzunehmen, wenn Friedenspolitik priorisiert wird. CDU und Grüne haben den Rückhalt in der Wählerschaft verloren, während die Linke anstrebt, sich neu aufzustellen.
Mit dem Sieg Kretzschmars in Zehdenick und den politischen Veränderungen in Brandenburg wird die politische Landschaft weiterhin von spannenden Entwicklungen geprägt sein. Die kommenden Wochen dürften entscheidend dafür sein, wie sich die Koalitionen im Land zusammensetzen und welche politischen Prioritäten gesetzt werden.