
Ein schwerer Verkehrsunfall ereignete sich am Samstagvormittag in Reutlingen, als eine 87-jährige Autofahrerin beim Rückwärtsfahren aus ihrem Grundstück das Gas- mit dem Bremspedal verwechselte. Die folgenschwere Verwechslung führte dazu, dass ihr Fahrzeug gegen zwei parkende Autos stieß, wodurch erheblicher Sachschaden entstand. Der materielle Schaden an den drei betroffenen Fahrzeugen wird auf etwa 40.000 Euro beziffert. Rettungskräfte brachten die schwer verletzte Fahrerin umgehend ins Krankenhaus, wo sie behandelt wird. Solche Vorfälle werfen ein Licht auf die Gefahren, die ältere Autofahrer im Straßenverkehr mit sich bringen können, wie bnn.de berichtet.
Laut aktuellen Statistiken des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben ältere Autofahrer, insbesondere ab 65 Jahren, ein höheres Risiko, als Hauptverursacher von Verkehrsunfällen mitzuwirken. Im Jahr 2022 lag der Anteil der über 65-Jährigen, die die Hauptschuld an Unfällen trugen, bei 68,7%. Besonders bei den über 75-Jährigen stieg dieser Anteil sogar auf 76,6%. Im Vergleich dazu waren es bei Fahrern unter 65 Jahren lediglich 55,2%. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der zunehmenden Zahl älterer Autofahrer auf deutschen Straßen einhergehen, wie destatis.de feststellt.
Der Einfluss des Alters auf die Verkehrssicherheit
Die Statistik zeigt, dass ältere Fahrer einer erhöhten Unfallgefahr ausgesetzt sind. Sie missachten häufig die Vorfahrt und machen mehr Fehler beim Abbiegen sowie beim Wenden oder Rückwärtsfahren. Insbesondere bei den Altersgruppen über 75 Jahre ist dies ausgeprägt. 22,3% der Unfälle wurden durch diese Fehler verursacht. Im Vergleich dazu beträgt der entsprechende Anteil bei Fahrern unter 65 Jahren nur 19,2%. Die Statistiken belegen weiter, dass ältere Menschen seltener in Unfälle verwickelt sind. 2022 waren nur 15,1% aller Unfallbeteiligten mindestens 65 Jahre alt, obwohl diese Gruppe 22,1% der Gesamtbevölkerung ausmachte, was auf eine geringere Teilnahme am Straßenverkehr zurückzuführen ist.
Im Jahr 2022 hatten 77.000 Personen ab 65 Jahren einen Verkehrsunfall, was 14,5% aller Verunglückten ausmachte. Besorgniserregend ist, dass diese Gruppe 36,7% der Verkehrstoten stellt, was einen überproportionalen Anteil an den fatalen Unfällen bedeutet. Die Todesrate und die Anzahl schwer verletzter älterer Menschen sind alarmierend; 2022 erlitten 12.350 über 65-Jährige schwere Verletzungen im Straßenverkehr, während 1.023 starben. destatis.de hebt hervor, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Verkehrsunfall nicht zu überleben, bei den über 65-Jährigen bei 1,9% liegt, verglichen mit nur 0,6% bei den jüngeren Altersgruppen.