
Am 13. März 2025 fand der 9. interdisziplinäre Thementag Theorie-Praxis an der Universität Regensburg im Vielberth-Gebäude statt. Organisiert vom Regensburger Universitätszentrum für Lehrerbildung (RUL) und den Partnerschulen der Universität Regensburg (PUR), richtete sich die Veranstaltung mit dem Titel „Krisen und Konflikte in Schule und Gesellschaft – Prävention und Intervention“ an über 200 Teilnehmende. Darunter waren Lehrkräfte aus Bayern, Schulleitungen, Angehörige der Schulaufsicht, Studierende und Mitarbeitende der Universität Regensburg. Uni Regensburg berichtet, dass die Veranstaltung der fachlichen Vernetzung in der Lehrkräftebildung diente.
Der Thementag begann mit einer Eröffnung durch Prof. Dr. Udo Hebel, Präsident der Universität Regensburg, gefolgt von zwei Plenarvorträgen. Der erste Vortrag wurde von Prof. Dr. Mandy Singer-Brodowski gehalten und thematisierte „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als Ansatz zur pädagogischen Bearbeitung gesellschaftlicher Vielfachkrisen“. Der zweite Vortrag von Prof. Dr. Ursula Münch hatte das Thema „Demokratie unter Druck. Herausforderung und Schutz des demokratischen Verfassungsstaates in Zeiten von Krisen, digitaler Zuspitzung und Manipulation“. Ziel der Vorträge war es, den Umgang mit Krisen zu erörtern und Mediensachverstand sowie Prävention gegen Desinformation zu fördern.
Vielfältige Workshop-Angebote
Ein zentrales Element des Thementages waren über 20 Workshops, die den Teilnehmenden verschiedene Ansätze zur Bewältigung von Krisen und Konflikten im Klassenzimmer boten. Die Themen reichten von Bildung für nachhaltige Entwicklung über Gewaltfreie Kommunikation bis hin zum Umgang mit kontroversen Themen. Die Reflexion der Teilnehmer über Erkenntnisse aus diesen Workshops fand im Plenum statt. Die Qualitätsoffensive Lehrerbildung informiert, dass Lehrkräfte angehalten werden, Schülerinnen und Schüler auf die gesellschaftlichen Herausforderungen wie Klimawandel oder Digitalisierung vorzubereiten.
Die Integration von Themen wie BNE und Demokratiebildung in die Lehrerbildung wird durch verschiedene Projekte und Initiativen unterstützt. So wurden unter anderem an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) Projekte ins Leben gerufen, die sich mit Nachhaltigkeit und Ethik in der Lehrerbildung beschäftigen. Die „BNE-BOX“ bietet Materialien zur Unterstützung von BNE-Kompetenzen für Lehrende und Lernende. Innovative Projekte wie „Critical Literacy for Climate Action“ fördern den kritischen Umgang mit Informationen zur Klimakrise.
Nachhaltige Bildung als Schlüssel
Die Bedeutung einer nachhaltigen Bildung wird in den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) hervorgehoben. Diese Empfehlungen unterstreichen die Relevanz von BNE für die schulische Bildung und deren Weiterentwicklung. Ziel ist es, Lehrerkräfte als Agenten der Demokratie zu stärken und sie in ihrer Rolle zu unterstützen, Schülerinnen und Schüler auf die komplexen Herausforderungen der heutigen Zeit vorzubereiten.
Die Ergebnisse des Thementages wurden von Prof. Dr. Rainer Liedtke, Mitglied im RUL-Vorstand, zusammengefasst. Dies war bereits der 9. Thementag seit 2013, und eine Fortführung der Veranstaltung ist für 2027 geplant. Die zentrale Rolle der Lehrkräftebildung in der Auseinandersetzung mit Krisen und Konflikten im Bildungssektor wird damit klar hervorgehoben.