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„Konzert in Altomünster: Die berührende Musik von Alice Herz-Sommer“

Erleben Sie am 16. März in Altomünster ein einzigartiges Konzert, das die Kraft der Musik im Angesicht des Holocausts feiert. Pianist Markus Kreul präsentiert Werke, inspiriert von Alice Herz-Sommer, einer Überlebenden aus Theresienstadt. Seien Sie dabei und lassen Sie sich von einem Plädoyer für Frieden und Toleranz berühren.

Am Sonntag, dem 16. März, um 16 Uhr, wird im evangelischen Gemeindezentrum Altomünster ein Konzert unter dem Titel „Zwischen Schwarz und Weiß“ stattfinden, das der beeindruckenden Lebensgeschichte von Alice Herz-Sommer gewidmet ist. Der Pianist Markus Kreul wird dabei Werke aus drei Jahrhunderten aufführen, darunter Kompositionen von Mozart, Chopin, Egidio Umari und dem „Dachau-Lied“ von Herbert Zipper. Kreuls Programm ist nicht nur ein musikalisches Erlebnis, sondern auch ein kraftvolles Plädoyer für Frieden, Freiheit und Toleranz.

Alice Herz-Sommer, geboren am 26. November 1903 in Prag, ist eine der letzten Überlebenden des Holocaust. Ihr Sohn Raphael und sie überlebten das Konzentrationslager Theresienstadt, nachdem sie 1943 dorthin verschleppt worden waren. Dort spielte sie über hundert Konzerte für ihre Mithäftlinge, um den Menschen Hoffnung und Durchhaltevermögen zu geben. Ihr Mann, Leopold Sommer, starb 1945 kurz vor der Befreiung im Konzentrationslager Dachau an Flecktyphus.

Alice Herz-Sommer: Musik als Überlebensstrategie

Alice Herz-Sommer bezeichnete Musik als ihren „Garten Eden inmitten der Hölle“ von Theresienstadt. Diese Perspektive verdeutlicht, wie wichtig die Musik für die Insassen war, die in den grausamen Bedingungen der Konzentrationslager lebten. Musik spielte eine essentielle Rolle in den Lagern, oft als Teil einer Überlebensstrategie. Häftlinge nutzten die Musik, um Demütigungen zu verarbeiten und ihren Willen zu stärken. Aktionen konnten auch eine Form des Widerstands gegen die unmenschlichen Verhältnisse darstellen, indem Texte kreativ angepasst wurden, um die Realität anzuprangern.

Die Nazis inszenierten Theresienstadt als „jüdische Mustersiedlung“ und täuschten die offizielle Besucher und den Roten Kreuz vor, dass kulturelle Aktivitäten florierten. In Wahrheit war die Lage jedoch katastrophal und die Musik wurde sowohl zur Unterhaltung des Wachpersonals als auch als Werkzeug zur Täuschung eingesetzt. Vokale Musikpraxis stellte eine der ursprünglichsten Formen musikalischer Betätigung dar und half den Insassen, einen Hauch von Normalität aufrechtzuerhalten, selbst unter erschütternden Umständen. In Theresienstadt waren zahlreiche Musiker interniert, darunter auch Raphael Schächter, der mehrere musikalische Ensembles gründete.

Das Erbe von Alice Herz-Sommer

Alice Herz-Sommer zog nach dem Krieg 1949 nach Israel, wo sie bis zu ihrem Umzug nach London im Jahr 1986 lebte. Sie unterrichtete Musik an der Jerusalemer Akademie für Musik und praktizierte bis ins hohe Alter regelmäßig Klavier. Herz-Sommer starb 2014 im Alter von 110 Jahren und war bis zu ihrem Tod eine inspirierende Persönlichkeit, die immer an die heilende Kraft der Musik glaubte. Ihr Leben wurde in verschiedenen Dokumentationen gewürdigt, darunter „A Century of Wisdom“ und „The Lady in Number 6“, die mit hochkarätigen Auszeichnungen prämiert wurden.

Die Veranstaltung von Markus Kreul ist eine Gelegenheit, an das Leben von Alice Herz-Sommer zu erinnern und zu reflektieren, wie Musik selbst in den dunkelsten Zeiten des menschlichen Daseins eine Quelle der Kraft und Hoffnung sein kann. Karten für das Konzert sind an der Tageskasse und im Vorverkauf bei der VHS Altomünster erhältlich, was den Zugang zu dieser wichtigen kulturellen Hommage erleichtert.

Für weitere Informationen und Hintergründe zu Alice Herz-Sommer und ihrer bemerkenswerten Lebensgeschichte können Sie die Artikel von Süddeutsche, Wikipedia und bpb konsultieren.

Referenz 1
www.sueddeutsche.de
Referenz 2
en.wikipedia.org
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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