
Im Landkreis Verden gibt es derzeit auf der Kreisgrenze zwischen Riede und Weyhe Bedenken bezüglich der bevorstehenden Erweiterung eines Windparks. Betroffen ist insbesondere die Familie Campe, die in der Nähe des geplanten Projekts lebt. Cerstin Campe äußert sich besorgt über die bevorstehenden Baumaßnahmen, die eine Gefährdung für den Familienbetrieb darstellen könnten. Laut Kreiszeitung wurden bereits drei Flächen kreisrund abgesteckt, die möglicherweise für neue Windräder vorgesehen sind. Die Familie Campe befürchtet, dass die neue Windkraftanlage, die bis zu 250 Meter hoch werden könnte, weniger als 600 Meter von ihrem Hof stehen wird.
Die Bedenken der Familie Campe beziehen sich nicht nur auf die Sichtbarkeit und den möglichen Schattenwurf der Windräder. Die erhöhte Schallbelastung und der vermutete gesundheitsschädliche Infraschall sind weitere Sorgen, die sie umtreiben. Cerstin Campe vergleicht die Pläne der Windstrom Unternehmensgruppe mit einer Enteignung, da diese die Zukunft des Familienbetriebs ernsthaft gefährden könnten.
Gegensätzliche Sichtweise der Windstrom Unternehmensgruppe
Die Windstrom Unternehmensgruppe gibt an, dass die Absteckungen möglicherweise lediglich für Kartierungen oder Bodenuntersuchungen durchgeführt wurden und nicht im Zusammenhang mit dem Bau neuer Windkraftanlagen stehen. Der Landkreis Verden bestätigt, dass das Verfahren für die geplanten Anlagen im Gange ist, jedoch keine Informationen zu den Absteckarbeiten vorliegen. Das Entwurf zur zweiten Änderung des Regionalen Raumordnungsprogramms 2016 sieht das Vorranggebiet „Th-02“ weiterhin vor, was die rechtlichen Grundlagen für die Erweiterung des Windparks unterstützt.
Inmitten dieser Diskussion plädiert Cerstin Campe für alternative Energiequellen wie Offshore-Windkraft und Freiflächen-Photovoltaik. Zudem hofft sie, die Erweiterung des Windparks durch den Nachweis schutzwürdiger Vogelarten wie Baumfalken und Rotmilane verhindern zu können.
Klima- und Umweltschutz durch Windkraft
Trotz der Bedenken zur Windkraft ist diese Energy-Quelle ein zentraler Bestandteil der globalen Bemühungen zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Nach Angaben von DW kann Strom aus Wind als CO2-frei angesehen werden und spielt eine Schlüsselrolle bei der Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen. Der globale Energiebedarf könnte theoretisch perfekt durch Wind- und Sonnenenergie gedeckt werden. Allerdings ist der Bau von Windkraftanlagen sehr energieintensiv und erfordert große Mengen an Materialien wie Stahl und Beton.
Trotz der hohen Anfangsinvestitionen erzeugen Windkraftanlagen über ihren Lebenszyklus hinweg im Durchschnitt 40 Mal mehr Energie, als für ihre Herstellung und Entsorgung benötigt wird. Gemäß Berichten des Umweltbundesamtes benötigen Windräder 2,5 bis 11 Monate, um die Energiemenge zu produzieren, die erforderlich ist, um ihre Herstellung zu rechtfertigen.
Die Diskussion um die Windkraft ist somit von hoher Relevanz für die Zukunft nachhaltiger Energiegewinnung. Gleichzeitig erfordert sie ein sensibles Abwägen zwischen Naturschutz, Anwohnerinteressen und dem unbedingten Bedarf an erneuerbaren Energiequellen.