
Am 12. März 2025 fand auf dem Spritzenhausplatz in Aalen ein Warnstreik unter dem Motto „Zusammen geht mehr“ statt. Organisiert von der Gewerkschaft Verdi, zählte dieser Protest etwa 250 Teilnehmer, die sich für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne im öffentlichen Dienst einsetzten, was weniger war als die erhofften 400. Die Zugänge zum Platz waren mit Fahrzeugen von Polizei, DRK und Ordnungsamt abgesperrt, um die Sicherheit der Teilnehmer zu gewährleisten.
Die Demonstration ist Teil eines bundesweiten Warnstreiks, der im Vorfeld der bevorstehenden Verhandlungsrunde zwischen Verdi und den Arbeitgebervertretern am 14. März 2025 in Potsdam durchgeführt wurde. Maria Winkler, die Bezirksgeschäftsführerin von Verdi, kritisierte in ihrer Rede die fehlenden Angebote der Arbeitgeber und wies auf die angespannte Situation im öffentlichen Dienst hin. Auch die wesentlichen Forderungen wurden lautstark vertreten.
Forderungen für bessere Arbeitsbedingungen
Die Gewerkschaft erhebt für etwa 25.000 Tarifbeschäftigte in der Region Ulm/Oberschwaben weitreichende Forderungen. Diese umfassen eine Erhöhung der Entgelte um 8% oder mindestens 350 Euro monatlich sowie eine Gehaltserhöhung von 200 Euro für Auszubildende. Zudem fordern die Gewerkschaften neue Regelungen für die Altersteilzeit, höhere Zuschläge für belastende Berufe sowie zusätzliche freie Tage für die Beschäftigten.
An der Kundgebung nahmen auch zahlreiche Beschäftigte aus verschiedenen öffentlichen Einrichtungen teil, darunter fünf Aalener Kindertagesstätten und das Ostalbklinikum. Gute Notizen wurden über die Auswirkungen des Streiks vermerkt: Filialen der Kreissparkasse in Aalen und Schwäbisch Gmünd blieben geschlossen, und an den Ostalb-Kliniken waren 50 Betten unbesetzt.
Anerkennung der geleisteten Arbeit
Der Vorsitzende der Jugendausbildungsvertretung der Kliniken Ostalb, Gabriel Schuh, und Dieter Zandel, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats der Ostalb-Kliniken, kritisierten das Verhalten der Arbeitgeber, die Fachkräfte fälschlicherweise als Sparthema betrachten würden. Zandel forderte in seinem Redebeitrag bessere Arbeitsbedingungen, da die hohe Arbeitsbelastung und der Personalmangel die Motivation und Leistung der Beschäftigten stark beeinflussen.
Die Arbeitgeberseite hat bislang kein konkretes Angebot vorgelegt, strebt jedoch einen Abschluss für 36 Monate an. Die nächste Verhandlungsrunde wird wie bereits erwähnt am 14. März stattfinden, wobei das Ergebnis auch Auswirkungen auf die Entlohnung von Beamten, Richtern und Soldaten haben könnte, was die bedeutende Relevanz der Tarifverhandlungen unterstricht.
Die Tarifverhandlungen sind auch von der aktuellen wirtschaftlichen Lage geprägt, die in Verbindung mit dem Personalmangel im öffentlichen Dienst steht. Die Gewerkschaften sehen die Notwendigkeit, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um die geforderten Verbesserungen zu erreichen.
Ein schwerer Vorfall, der kürzlich in München stattfand, als ein Fahrzeug in einen Streikzug fuhr und 28 Menschen verletzte, erinnert zudem an die teils riskanten Bedingungen, unter denen solche Proteste stattfinden. Die Relevanz der Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen ist also nicht nur eine Frage von Löhnen, sondern auch von Sicherheit und Anerkennung der geleisteten Arbeit im gesamten öffentlichen Dienst.
Insgesamt ist zu erwarten, dass die Verhandlungen komplex und herausfordernd sein werden, da die unterschiedlichen Interessen von Gewerkschaften und Arbeitgebern aufeinanderprallen. Beobachter und Teilnehmer der Proteste sind gespannt auf die Entwicklungen der kommenden Tage und die Reaktion der Arbeitgeber auf diese starken Forderungen des öffentlichen Dienstes.