
Am Dienstagnachmittag kam es an einem unbeschrankten Bahnübergang in Ubstadt-Weiher, Baden-Württemberg, zu einem tragischen Unfall, bei dem eine Stadtbahn mit einem Tanklaster kollidierte. Der Tanklaster transportierte mehrere Tausend Liter Heizöl, was die Situation zusätzlich gefährlich machte. Nach ersten Berichten von Südkurier wurde die Stadtbahn an der rechten Fahrzeugseite erfasst und über eine Distanz von rund 40 Metern mitgeschleift.
Dieser verheerende Vorfall führte dazu, dass beide Fahrzeuge in Flammen aufgingen und eine dichte Rauchwolke aufstieg. Leider waren die Opferbringenden Dimensionen des Unfalls unverkennbar: Drei Menschen, darunter die 59-jährige Bahnfahrerin und zwei Fahrgäste, verloren ihr Leben. Die Identität der Verstorbenen ist derzeit noch nicht geklärt. Der 49-jährige Lkw-Fahrer, der schwer verletzt wurde, musste in eine Spezialklinik geflogen werden. Zudem erlitten zehn weitere Fahrgäste leichte Verletzungen.
Ermittlungen laufen
Die genaue Anzahl der Passagiere in der Stadtbahn zum Unfallzeitpunkt bleibt bislang unbekannt. Der Bahnübergang war mit Andreaskreuzen sowie Signalanlagen ausgestattet, die bei der Annäherung einer Bahn auf Rot springen. Derzeit untersuchen Sachverständige und Kriminaltechniker die Funktionsfähigkeit dieser Technik sowie die allgemeine Unfallursache. Der Sachschaden wird im hohen sechsstelligen Bereich geschätzt, was die Dramatik dieses Vorfalls unterstreicht.
Verkehrsminister Winfried Hermann kündigte an, die Sicherheit an unbeschrankten Bahnübergängen zu überprüfen. In Ubstadt-Weiher, einer Gemeinde mit etwa 13.400 Einwohnern, bündeln sich die Trauerbekundungen zur Unterstützung der Angehörigen und der Gemeinde, die den Schock dieses Ereignisses noch verarbeiten muss. Die Bahnstrecken der Linien S31 und S32 bleiben mehrere Tage unterbrochen, jedoch wurde bereits ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Ein weiterer schwerer Unfall in Heilbronn
Nicht weit entfernt ereignete sich am Montagnachmittag ein ähnlicher tragischer Vorfall auf der Stadtbahn-Strecke in Heilbronn. Ein 82-jähriger Mann wurde gegen 15 Uhr in einem Bahntunnel auf Höhe der Haltestelle Trappensee von einer Stadtbahn erfasst und verstarb an der Unfallstelle. Die Umstände, die dazu führten, dass sich der Mann im Tunnel aufhielt, sind Teil der laufenden Ermittlungen der Polizei, wie SWR berichtet. Wegen des Unfalls mussten die Strecken zwischen Heilbronn und Weinsberg bis in den frühen Abend gesperrt werden, was zu weiteren Komplikationen im Bahnverkehr führte.
Zusätzlich zeigt ein Rückblick auf vergangene Jahre, dass Bahnunfälle in der Gemeinde Steinfeld stark zurückgegangen sind. Die Feuerwehr der Gemeinde hat seit der Schließung ungesicherter Bahnübergänge keine weiteren Einsätze an der Bahnstrecke gehabt. Der Gemeinderat hatte nach mehreren tödlichen Unfällen Maßnahmen ergriffen und begann mit der Planung zur Schließung von gefährlichen Übergängen. Diese Entwicklungen verdeutlichen, wie wichtig die Sicherheit an Bahnübergängen ist und welche Schritte unternommen werden müssen, um zukünftige Tragödien zu vermeiden, wie auf der Website der Feuerwehr Steinfeld zu finden ist.
Die aktuelle Situation an den Bahnübergängen in Baden-Württemberg erfordert dringende Maßnahmen und eine gründliche Prüfung der Sicherheitsvorkehrungen. Die Tragödien der letzten Tage erinnern uns an die Verletzlichkeit im Umgang mit dem Schienenverkehr und der Notwendigkeit, Leben zu schützen.