
Die vogtländischen Johanniter haben ihre Möglichkeiten im Katastropheneinsatz erheblich erweitert. Im Fokus steht die neue Drohnentechnologie, die insbesondere bei der Suche nach vermissten Personen, der Lokalisierung von Sprengstoffen in schwer zugänglichem Gelände und der Auffindung von Glutnestern bei Bränden eingesetzt werden kann. Eine moderne Drohne mit integrierter Wärmebildkamera wurde nun der Schnelleinsatzgruppe (SEG Flight) hinzugefügt. Diese Drohnenstaffel besteht insgesamt aus vier Drohnen, die von neun speziell geschulten Piloten gesteuert werden. Wie die Freie Presse berichtet, sind diese Entwicklungen ein bedeutender Fortschritt im Bereich der Katastrophenschutzmaßnahmen im Vogtland.
Die Nutzung von Drohnen in Notsituationen hat sich als äußerst vielversprechend erwiesen. Der Johanniter Ortsverband Ravensburg meldete bereits 2019 eine Drohneneinheit namens SEG F.L.I.G.H.T. einsatzklar. Diese Einheit verfügt über drei unterschiedliche unbemannte Fluggeräte, die mit hochauflösenden 4K-Kameras ausgestattet sind. Diese Kameras übertragen Bilder live auf eine Bedieneinheit am Boden, wodurch die Einsatzkräfte vor Ort in Echtzeit reagieren können. Auch diese Informationen stammen von der Johanniter Webseite.
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten der Drohnentechnologie
Die Drohnen können nicht nur Bilder und Videos in Echtzeit an Dritte übermitteln, sondern auch zur Luftunterstützung, Personensuche selbst bei Nacht und zur Lagedarstellung aus der Luft eingesetzt werden. Mit mehreren Akkus ausgestattet, ermöglichen sie durchgehendes Fliegen. Eine der Drohnen ist zudem für anspruchsvolle Wetterbedingungen gerüstet, da sie bei Regen starten und auf Wasser landen kann. Diese technischen Eigenschaften erweitern das Spektrum an möglichen Einsätzen erheblich. Die Drohneneinheit wird in Zusammenarbeit mit einem Einsatzleitwagen (ELW1) koordiniert und kann jederzeit über die integrierte Leitstelle alarmiert werden.
Die Bedeutung von Drohnen im Katastrophenschutz ist nicht nur lokal zu erkennen. Laut Deutschland.de übernehmen Drohnen zunehmend Aufgaben im Alltag. Ihre Einsatzmöglichkeiten reichen von der Katastrophenhilfe bis hin zur Medikamentenversorgung. Nach dem Hochwasser im Ahrtal im Jahr 2021 wurde das Projekt „Aifer“ ins Leben gerufen, um Künstliche Intelligenz zur Auswertung von Daten aus verschiedenen Quellen zu entwickeln und den Einsatzkräften in Echtzeit wertvolle Informationen bereitzustellen.
Ein weiterer praxisnaher Einsatz zeigt sich in Malawi, wo Drohnen seit 2018 für die Lieferung von Medikamenten in abgelegene Gebiete genutzt werden. Diese Initiativen verdeutlichen, wie vielseitig Drohnentechnologie in der Humanitären Hilfe eingesetzt werden kann und wie wichtig kontinuierliche Schulungen und Entwicklungen im Bereich der Luftfahrt für den Katastrophenschutz sind.