
Am 12. März 2025 sorgt Jette Nietzard, die Vorsitzende der Grünen Jugend, mit einem neuen Social-Media-Video für Aufsehen. Darin zeigt sie sich in einem ungezwungenen Outfit, bestehend aus einem Sweater und einer Jogginghose. Diese Kleidungswahl hat sie auch für den beruflichen Alltag im Bundestag als angemessen erklärt, obwohl sie kein Mandat als Abgeordnete innehat. Die Reaktionen auf ihren Schlabber-Look sind jedoch überwiegend negativ. Nutzer im Netz reagieren kritisch und hinterfragen die Angemessenheit ihres Stils für eine politisch aktive Person.
„Wer Jogginghosen trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren“, kommentiert ein Nutzer in Anlehnung an ein berühmtes Zitat von Karl Lagerfeld. Ein anderer macht seinen Unmut deutlich mit der Aussage: „Das Land ist dem Untergang geweiht.“ Einige Nutzer behaupten, dass der Kleidungsstil den Respekt vor der Institution Bundestag untergrabe. Trotz der harschen Kritik bleibt Nietzard selbstbewusst und entgegnet, dass sie auch in solch einem Outfit kompetente Antworten geben könne. Dies ist nicht das erste Mal, dass sie mit provokanten Äußerungen und Darstellungen auf ihren Social-Media-Kanälen in den Fokus rückt; bereits zuvor hatte sie Bilder im Bikini oder an der Pole-Dance-Stange veröffentlicht, die ebenfalls zu Diskussionen führten.
Über Jette Nietzard
Die 1999 in Leverkusen geborene Jette Nietzard ist seit 2019 Mitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und hat sich als aktive Politikerin einen Namen gemacht. Im Oktober 2024 wurde sie zur Bundessprecherin der Grünen Jugend gewählt und erhielt dabei 84,47 % der Stimmen. Ihr Engagement in der Politik reicht bis in ihre Schulzeit zurück, als sie Schülersprecherin am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach war.
Niezard studierte Erziehung und Bildung in der Kindheit an der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und schloss im Jahr 2022 mit einem Bachelor of Arts ab. Ihre Bachelorarbeit befasste sich mit der Ökonomisierung in der frühkindlichen Bildung. Darüber hinaus arbeitete sie ab März 2022 mit Flüchtlingen und engagierte sich als Projektleiterin für das Berliner jugendFORUM 2022. Sie hat auch in der Fachstelle Kinder- und Jugendbeteiligung beim Deutschen Kinderhilfswerk in Berlin mitgewirkt.
Politische Kontroversen
Ihre politisch aktiven Jahre waren nicht ohne Kontroversen. Am 31. Dezember 2024 sorgte ein Tweet von ihr, der mediale und innerparteiliche Kritik auslöste, für Aufregung. Sie entschuldigte sich, betonte jedoch die Notwendigkeit, über Themen wie häusliche Gewalt zu reden. Im Rahmen eines Skandals um ihren Parteikollegen Stefan Gelbhaar äußerte sie sich mit dem Credo, dass die Grünen den Aussagen von Frauen grundsätzlich Glauben schenken sollten, was zu weiteren Diskussionen über die Rolle der Unschuldsvermutung führte.
Die jüngeren Wähler*innen werden für viele Parteien zunehmend wichtiger, und Social Media spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Eine Untersuchung zeigt, dass 2022 mehr Deutsche Nachrichten vor allem online verfolgten. Angesichts dieses hybriden Mediensystems ist es nicht überraschend, dass Parteien versuchen, über digitale Kanäle, die oft auch provokante Inhalte aufnehmen, jüngere Wähler*innen zu erreichen und zu mobilisieren. Jette Nietzards Social-Media-Aktivitäten sind ein Beispiel für diese Tendenz, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die politische Kommunikation birgt.
In der politischen Kommunikation sind die sozialen Medien ein zweischneidiges Schwert. Sie bieten die Gelegenheit für eine direkte Interaktion zwischen Bürger*innen, Politiker*innen und Journalist*innen, erfordern jedoch auch ein intensives Community-Management, um auf Nutzerkommentare und beanspruchte Themen angemessen zu reagieren. Diese Dynamik ist ein Zeichen der sich verändernden Kommunikationsstrategien, die Parteien im digitalen Zeitalter vermehrt nutzen.
Auf die Zukunft gerichtete Vorschläge von Nietzard, wie etwa die Verpflichtung von Privatiers zu gemeinnütziger Arbeit, zeigen, dass ihre politische Karriere noch viele faszinierende Wendungen bereithält, während sie die Reaktionen der Öffentlichkeit auch weiterhin im Blick haben wird. Ihre Ansichten und Kleidungswahl werden weiterhin sowohl innerhalb der Partei als auch in der Öffentlichkeit für Diskussionen sorgen.
Die Medienlandschaft wird zusammen mit der politischen Kommunikation durch soziale Medien nachhaltig beeinflusst. Während die politischen Debatten oft hitzig sind, bleibt es spannend, wie Nietzards Ansatz, sowohl modisch als auch kommunikativ, die Wahrnehmung junger Politiker*innen in Deutschland gestalten könnte.