
Vom 24. bis 25. März 2025 findet im Lehr-Lernzentrum am Uniklinikum Essen der Kongress „Emerging Technologies in Medicine“ statt. Der Kongress, organisiert vom Institut für KI in der Medizin (IKIM) der Universität Duisburg-Essen, zieht rund 300 Fachleute aus Deutschland und Nachbarländern an. Im Fokus des Kongresses steht der Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Sportmedizin und deren praktische Anwendungen.
Auf dem Programm stehen Vorträge zu Themen wie „KI und Big Data in der Sportmedizin“, bei denen Referenten von Borussia Dortmund Einblicke in aktuelle Entwicklungen geben. Eine wichtige Diskussion wird auch der Vergleich von KI und klassischen statistischen Methoden zur Vorhersage von Verletzungsrisiken bei jungen Profi-Fußballern sein. Dazu gehört auch die Präsentation der NFL Digital Athlete-Initiative, die Technologien zur Reduzierung von Verletzungsrisiken in den Fokus rückt.
Wichtige Themen und Vorträge
Die Teilnehmer werden zudem neue Technologien zur Gesundheitsoptimierung, wie das Atemmuskeltraining und die KI-gestützte 3D-Körperanalyse für Sport- und Klinikpatient:innen, kennenlernen. Ein weiteres zentral diskutiertes Thema wird der Einsatz vertrauenswürdiger KI im Gesundheitswesen sein, insbesondere deren Anwendung in vernetzten Wearables und in der stationären Behandlung.
Die Teilnahme am Kongress ist für Studierende und Beschäftigte der Universitätsmedizin Essen kostenlos, eine vorherige Anmeldung ist jedoch erforderlich. Interessierte können sich über den Programm-Link hier informieren.
Innovationen in der Sportmedizin
Die Zukunft der Sportmedizin wird entscheidend durch Projekte geprägt, die auf den Einsatz von KI setzen. Ein bemerkenswertes Beispiel hierfür ist das Projekt „Smart Injury Prevention“, das zwischen August 2020 und Juli 2022 durchgeführt wurde. Ziel dieses Projektes war die Entwicklung einer intelligenten Software zur personalisierten Vorhersage von Laufverletzungen. Unterstützt von der Humotion GmbH, einem Spezialisten für körpernahe Sensoren, sowie der PI Probaligence GmbH, wurde ein innovativer Forschungsansatz entwickelt. Dieser umfasste die Analyse der Biomechanik und des individuellen Laufstils zur frühzeitigen Erkennung von Verletzungsrisiken.
Mit einer Förderung von rund 530.000 Euro aus dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) wurden neuartige Machine-Learning-Verfahren zur Verarbeitung großer Datenmengen erprobt. Solche Systeme sollen nicht nur auf Sportuhren, sondern auch auf Smartphone-Apps Anwendung finden, um das individuelle Verletzungsrisiko zu berechnen und eine Trainingsoptimierung zu ermöglichen.
Der Einfluss von KI im Sport
Künstliche Intelligenz spielt eine zunehmend zentrale Rolle im modernen Sport. Sie revolutioniert die Trainingsmethoden durch die Entwicklung individueller Trainingsprogramme, die auf umfassenden Leistungsdaten basieren. Algorithmen und Sensoren ermöglichen dazu detaillierte Bewegungsanalysen sowie präzise Verletzungsprognosen. Für Sportorganisationen bietet die Sammlung großer Datenmengen die Möglichkeit, genauere Ergebnisse zu erzielen und die Analysen durch KI zu unterstützen.
Ein vielfältiges Spektrum an Anwendungen zeigt den Nutzen von KI im Sport: von der Überprüfung von Schiedsrichterentscheidungen im Tennis bis zur Optimierung von Spielzügen im American Football. Solche technologischen Fortschritte schaffen neue Maßstäbe in der Leistungsüberwachung und der taktischen Spielanalyse. Dennoch bleiben entscheidende Aspekte, wie ethische Fragen zur Fairness und Privatsphäre der Athleten, weiterhin von Bedeutung, wie GECKO hervorhebt.
Insgesamt zeigen die Entwicklungen hin zur Integration von KI in den Sport klare Fortschritte, was sowohl den Athleten als auch denTrainern zugutekommt. Der Austausch über die ethischen, praktischen und technologischen Aspekte dieser Innovationen wird ein zentrales Anliegen des bevorstehenden Kongresses in Essen sein.