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ÖPNV im Landkreis Miesbach: Millionen für Buslinien notwendig!

Im Landkreis Miesbach stehen Millionenbeträge für den ÖPNV auf der Agenda. Konzessionen laufen aus, während der Ausbau der Verkehrsmittel sich als herausfordernd erweist. Maßnahmen zur Mobilitätsentwicklung sind dringend erforderlich.

Der Landkreis Miesbach steht vor erheblichen Herausforderungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Wie Merkur berichtet, sind Millionenbeträge im Haushaltsplan für 2025 vorgesehen, um den bestehenden Standard aufrechtzuerhalten. Der Kreistag hat dafür knapp acht Millionen Euro eingeplant, wovon über 4,7 Millionen Euro der Mobilitätsentwicklung sowie 3,1 Millionen Euro für Maßnahmen aus dem Nahverkehrsplan, einschließlich Buslinien, gewidmet sind. Jens Zangenfeind (FWG) hebt die Notwendigkeit hervor, den aktuellen Standard des ÖPNV zu sichern.

Die situativen Gegebenheiten im Landkreis sind allerdings alles andere als stabil. Die Regionalverkehr Oberbayern GmbH (RVO) gibt alle ihre Konzessionen zurück, was besonders alarmierend ist, da einige bereits 2025 auslaufen werden. Die RVO begründet diesen Schritt mit dem Rückgang der Schülerzahlen, den gestiegenen Energie- und Lohnkosten und einem zunehmenden Mangel an Fahrern. Diese Problematik wird durch die Einführung stark subventionierter Fahrkarten, die die Kosten nicht decken, weiter verschärft.

Öffentlicher Nahverkehr im Umbruch

Durch die Rückgabe der Konzessionen ist der Landkreis nun in der Pflicht, die Buslinien auszuschreiben und zu finanzieren, während die Ticketeinnahmen auf ein Kreiskonto fließen. Kreiskämmerer Gerhard de Biasio warnt vor erheblichen Kostensteigerungen, die durch den gemeinwirtschaftlichen Betrieb entstehen könnten. Der Landschaftswechsel im ÖPNV wird ergänzt durch die Erkenntnis, dass die *Deutsches Deutschlandticket* und der Mangel an Busfahrern eine Überprüfung der Geschäftsmodelle für Verkehrsunternehmen notwendig machen. Matthias Schmid, Sachbearbeiter für ÖPNV, stellt zudem fest: „Die Großwetterlage hat sich geändert.”

Ab November 2025 steht eine Regelausschreibung für 25,5 Monate an, die Kosten werden auf ca. 400.000 Euro pro Jahr geschätzt. Auch die Konzession für die Linie 368, die Holzkirchen, Otterfing, Dietramszell und Bad Tölz verbindet, läuft Ende Februar 2025 aus, was eine Notvergabe in Höhe von rund 300.000 Euro erforderlich macht. Der Landkreis wird auch die Kosten für die Konzession der Linie 353, die Ende Oktober 2025 endet, übernehmen, was rund 550.000 Euro pro Jahr ausmachen wird. Dies stelle eine erhebliche finanzielle Belastung dar und lokalpolitische Entscheidungsträger sehen die Notwendigkeit, andere Lösungen zu finden.

Futuristische Herausforderungen und Pläne

Eine weitere Komplikation stellt der Betrieb des Bergsteigerbusses dar, dessen Konzession im Juli 2025 ausläuft. Der Kreisausschuss empfiehlt einstimmig eine Ausschreibung in Not- und Regelverfahren. Zukünftige Notvergaben würden den Landkreis jährlich teuer zu stehen kommen, besonders in den Jahren 2026 und 2027, wo sich die Kosten auf knapp 1,2 Millionen Euro summieren könnten. Zusätzliche Sorgen besorgt auch Landrat Josef Niedermaier über fehlende Regelungen und sinkende Fahrgastzahlen seit der Corona-Pandemie.

Eine positive Entwicklung im Hinblick auf die Mobilität zeigt sich allerdings im Kontext des MVV. Seit Dezember 2023 gilt eine Erweiterung des MVV-Verbundraums im Landkreis, was die Zugänglichkeit öffentlicher Verkehrsmittel erhöhen sollte. Des Weiteren wird ab Dezember 2025 eine neue Expressverbindung, der Alpenbus, zwischen Rosenheim, Miesbach, Gmund und Bad Tölz bis nach Murnau in Betrieb genommen, die einen hoffnungsvollen Ausblick auf die Zukunft des ÖPNV im Landkreis gibt.

Neben diesen regionalen Herausforderungen spielt der ÖPNV in Deutschland eine bedeutende Rolle in der Mobilitätswende. Laut VDV gewährleisten Mitgliedsunternehmen eine tägliche Beförderung von 26 Millionen Fahrgästen und sparen täglich 18 Millionen Autofahrten ein. Die steigenden Fahrgastzahlen nach der Pandemie belegen das wachsende Interesse an nachhaltigen Verkehrsalternativen und verdeutlichen die Dringlichkeit, den ÖPNV weiter zu stärken und auszubauen.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.sueddeutsche.de
Referenz 3
www.vdv.de
Quellen gesamt
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