
Am heutigen 9. März 2025 hat der Gewerkschaft Verdi einen groß angelegten Warnstreik an deutschen Flughäfen eingeleitet, der bereits am Sonntag in Hamburg begonnen hat. Die unangekündigte Aktion fällt mit dem Start der Osterferien zusammen und führt zu erheblichen Störungen im Flugverkehr. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wurden am Hamburger Flughafen rund 280 Flüge gestrichen, lediglich zehn Flüge konnten abheben. Dies betrifft etwa 40.000 Passagiere, die von den massiven Einschränkungen betroffen sind.
Bundesweit sind für den morgigen Montag Ausfälle von über 3.400 Flügen angekündigt, was rund 510.000 Passagiere beeinträchtigen könnte. Flughäfen wie Frankfurt/Main, München, Stuttgart, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle sind schwer betroffen. In Frankfurt ist mit einer vollständigen Aussetzung des Flugbetriebs zu rechnen; es sind keine Abflüge oder Ankünfte möglich. Ähnliche Situationen wie in Hamburg erwarten auch die Fluggesellschaften in München und Stuttgart, wo zahlreiche Flüge annulliert werden müssen. An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf wird ab den frühen Morgenstunden mit massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb gerechnet.
Hintergrund der Streiks
Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi sind klar: Die Arbeitnehmer verlangen eine Lohnerhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat. Diese Initiative wird von den Beschäftigten der Flugsicherheit und weiteren Bereichen des öffentlichen Dienstes unterstützt. Geplant ist, die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen auszudehnen, wobei vier Flughäfen und viele Nahverkehrsbetriebe betroffen sein werden. In Düsseldorf wird der öffentliche Nahverkehr am Montag und Dienstag nahezu vollständig zum Erliegen kommen, wobei Einschränkungen bis Donnerstag möglich sind.
Zusätzlich ist am Dienstag mit weiteren Streiks im öffentlichen Personenverkehr in Köln, Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu rechnen. Der darauf folgende Mittwoch wird als landesweiter Warnstreiktag in NRW ausgerufen, wodurch sämtliche Bereiche des öffentlichen Dienstes betroffen sein könnten. Für die Kundgebung in Dortmund werden rund 5.000 Streikende erwartet, und in mehreren Städten sind weitere Versammlungen geplant.
Tarifverhandlungen und Zukunftsausblicke
Die ersten Tarifverhandlungen, die am 18. Februar stattfanden, endeten ergebnislos, was zu diesem großflächigen Streikaufruf beigetragen hat. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam anberaumt. Die Arbeitgeber sehen sich mit den Forderungen konfrontiert und sind besorgt über die prognostizierten Mehrkosten, die eine Annahme der Vorschläge von Verdi mit sich bringen würde.
Insgesamt wird erwartet, dass die Warnstreiks nicht nur Auswirkungen auf den Flugverkehr haben, sondern auch auf die normale Mobilität der Bevölkerung in den betroffenen Regionen. Die EU-Fluggastrechte-Verordnung sieht Entschädigungen bei Flugverspätungen und -ausfällen vor, allerdings hängt dies von den besonderen Umständen des Streiks ab. Die Gewerkschaft sorgt weiterhin dafür, Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern, was die Bedeutung dieser Streiks unterstreicht. Wie die Tagesschau berichtet, sind auch die Flugsicherheitspersonale in vielen Flughäfen am Streik beteiligt, was die Situation weiter kompliziert.