
Die Landschaft rund um den Möhnesee hat sich nach dem Abbau einer 30-Kilovolt-Freileitung, die über 70 Jahre in Betrieb war, erheblich verändert. Der Rückbau, der Ende Februar 2025 von der Westnetz GmbH durchgeführt wurde, verbessert nicht nur die Aussicht für die Besucher des beliebten Ausflugsziels in Nordrhein-Westfalen, sondern hat auch positive Auswirkungen auf den Vogelschutz.
Dieser Rückbau war durch die bereits im Jahr 2024 erfolgte Verlegung neuer Stromkabelstränge südlich des Ausgleichsweihers möglich geworden. Innerhalb von nur zwei Tagen wurde die Freileitung abgebaut, wobei die Lister- und Lennekraftwerke GmbH (LLK), ein Tochterunternehmen des Ruhrverbands, tatkräftig unterstützt hat. Diese technischen Fortschritte ermöglichen nun eine freiere Sicht auf den Ausgleichsweiher und verringern die Risiken für die dort lebenden Vogelpopulationen.
Vogelschutz und die Gefahr durch Freileitungen
Freileitungen wie die abgebauten stellen ein bekanntes Risiko für Vögel dar, da sie oft zu Verletzungen oder sogar tödlichen Stromschlägen führen können. Der Einsatz von Vogelschutzmarkern, die an Stromleitungen angebracht werden, ist eine bewährte Methode zur Senkung dieses Risikos. Diese Marker helfen, die Sichtbarkeit der Leitungen zu erhöhen, was dazu beiträgt, Kollisionen zu vermeiden. Der Fachkonventionsvorschlag des Bundesamts für Naturschutz (BfN) aus 2019 bewertet die Wirksamkeit solcher Marker für gefährdete Vogelarten, was in der Planung neuer Leitungstrassen berücksichtigt wird.
Der Abbau der Freileitung ist Teil einer größeren Entwicklungsstrategie, die darauf abzielt, sowohl technische Effizienz als auch ökologische Nachhaltigkeit zu fördern. Die Gefahren rund um die elektrische Infrastruktur sind nicht nur ein technisches, sondern auch ein ökologisches Problem. Maßnahmen wie die Installation von Vogelschutzmarkern sind daher nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig, um dem Arten- und Gebietsschutz gerecht zu werden.
Historische Hintergründe der Kraftwerkinfrastruktur
Das erste Kraftwerk an der Möhnetalsperre wurde 1943 während der Möhne-Katastrophe zerstört. Der Wiederaufbau in den 1950er Jahren brachte die damals neue Freileitung und das Hauptkraftwerk mit sich. Letzteres wurde zwischen 1950 und 1953 erbaut und liegt 250 Meter unterhalb der Sperrmauer. Der Rückbau der Freileitung, die seit ihrer Inbetriebnahme Teil der Infrastruktur war, ist daher auch ein Schritt in die Zukunft, der die Geschichte und Entwicklung der Region respektiert.
Die Maßnahmen rund um den Möhnesee, die sowohl der Landschaftsverschönerung als auch dem Vogelschutz dienen, sind ein Schritt in die richtige Richtung. Der Rückbau der Freileitung zeigt, wie Technik und Natur geschützt werden können. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen Schulen und andere Organisationen inspirieren, Verantwortung für den Schutz der Umwelt und die Integration von nachhaltigen Lösungen zu übernehmen.
Für weitere Informationen über den Rückbau und die damit verbundenen Maßnahmen können Sie die Berichte von Ruhr24 und Soester Anzeiger besuchen. Zudem bietet das Bundesamt für Naturschutz wertvolle Einblicke in die Thematik des Vogelschutzes bei Freileitungen.