
Am Freitagabend, gegen 20:45 Uhr, kam es auf dem Parkplatz eines Rewe-Marktes in Halberstadt zu einem alarmierenden Vorfall. Ein 45-jähriger Mann gab zwei Schüsse mit einem pistolenähnlichen Gegenstand ab. Anschließend floh er zu Fuß in Richtung Westerhäuser Straße. Die Polizei ergriff sofort Maßnahmen und setzte ein Großaufgebot zur Fahndung nach dem Schützen ein, der bereits kurze Zeit später in seiner Wohnung angetroffen werden konnte. Bei der Festnahme hatte er eine Schreckschusspistole samt Zubehör bei sich. Die Auseinandersetzung, die zu den Schüssen führte, scheint aus einem Streit heraus entstanden zu sein. Ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz wurde eingeleitet, berichtet TAG24.
Der Vorfall hebt das Thema der Schreckschusswaffen in Deutschland hervor. Diese speziellen Waffen sind Nachbildungen echter Feuerwaffen, die jedoch keine echten Projektile verschießen. Sie funktionieren mit Kartuschenmunition und erzeugen durch Platzpatronen einen lauten Knall. Während Schreckschusswaffen als weniger gefährlich gelten, können sie bei unsachgemäßer Handhabung erhebliche Verletzungen oder sogar den Tod verursachen. Der rechtliche Rahmen sieht vor, dass für das Führen einer Schreckschusswaffe in der Öffentlichkeit ein kleiner Waffenschein erforderlich ist. Dieser ist jedoch nicht notwendig für den Erwerb oder den Besitz solcher Waffen, erklärt Juraforum.
Rechtlicher Rahmen und Gefahren
Eine Schreckschusswaffe darf von Personen ab 18 Jahren erworben werden, aber die Erteilung eines kleinen Waffenscheins erfordert eine Prüfung der Zuverlässigkeit und persönlichen Eignung. Diese werden durch Auskünfte aus dem Bundeszentralregister, dem staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister, der zuständigen Polizeidienststelle und dem Landesamt für Verfassungsschutz beurteilt. Nur wenn alle Auflagen erfüllt sind, wird der Waffenschein erteilt, der alle drei Jahre erneuert werden muss. Auch die Benutzung in der Öffentlichkeit ist stark reglementiert und erlaubt Schießen nur in Notwehr- oder Notstandssituationen, sonst drohen strafrechtliche Konsequenzen, so MDR.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Vorfall in Halberstadt nicht nur eine alarmierende Situation für die Anwohner darstellt, sondern auch die Gefahren und rechtlichen Rahmenbedingungen rund um Schreckschusswaffen in den Fokus rückt. Auch wenn der Erwerb und Besitz dieser Waffen legal geregelt ist, können sie bei Missbrauch schnell zu gefährlichen Situationen führen.