
Am 7. März 2025 wurde in Remagen der 80. Jahrestag der Einnahme der Eisenbahnbrücke durch amerikanische Truppen gefeiert. Rheinland-pfälzischer Ministerpräsident Alexander Schweitzer würdigte die Brücke von Remagen als „Symbol für Frieden, Demokratie und Freundschaft“ und erinnerte an die tiefgreifende Bedeutung dieses Ereignisses für die deutsche und amerikanische Geschichte. Die Ludendorff-Brücke, die am 7. März 1945 überraschend durch Soldaten der 9. US-Panzer-Division eingenommen wurde, gilt als einer der entscheidenden Wendepunkte im Zweiten Weltkrieg.
Die Brücke war die letzte intakte Rheinbrücke, die nicht von den Deutschen gesprengt wurde. Historiker Mike Clauss erinnerte an die dramatischen Szenen von damals, als etwa 200 Menschen im Eisenbahntunnel Schutz suchten. Trotz intensiver Angriffe der deutschen Armee, die versuchte, die Brücke zu zerstören, blieb sie intakt. Erst am 17. April 1945 stürzte die Brücke aufgrund von Überlastung und Beschädigungen ein, was den Tod von 28 US-Soldaten zur Folge hatte.
Gedenkveranstaltungen und Erinnerungen
Die Gedenkveranstaltung wurde vom Bildungs- und Berufsentwicklungsverband sowie dem Verein Friedensmuseum Brücke von Remagen organisiert. In einer feierlichen Zeremonie legten Schweitzer, die Landrätin Cornelia Weigand, Bürgermeister Björn Ingendahl und Vertreter der Association of the United States Army (AUSA) Kränze an den Brückentürmen nieder. Karin Keelan, die Vorsitzende des Vereins, betonte die Wichtigkeit der Erinnerung an die Geschehnisse und die Soldaten, die ihr Leben verloren.
Ein spezielles Highlight war der Einsatz eines Amphibienfahrzeugs DUKW-353, das einem historischen Kontext entsprach. Dieses Fahrzeug wurde während des Krieges verwendet, um Nachschub über Flüsse wie den Rhein zu transportieren. Die Teilnehmenden der Veranstaltung wurden dadurch an die damaligen Umstände erinnert und an die lange Geschichte, die die Brücke repräsentiert.
Das Friedensmuseum und seine Geschichte
Das Friedensmuseum Brücke von Remagen, das 1980 eröffnet wurde, bekam seinen Anstoß von Hans Peter Kürten, der 1965 Bürgermeister von Remagen wurde. Er stellte fest, dass es abgesehen von den Ruinen der Brückentürme keine Erinnerungen an die Ereignisse von 1945 gab. Daher entwickelte er die Idee eines Museums, um die Erinnerungen wachzuhalten. Seit seiner Eröffnung haben mehr als 800.000 Besucher das Museum besichtigt, das die Themen Krieg und Frieden thematisiert.
Zu den Ausstellungen gehört auch eine Abteilung über das Kriegsgefangenenlager der US-Army in Remagen und Sinzig von April bis Juli 1945, wo rund 170.000 Wehrmachtsangehörige untergebracht waren. Bis 2002 besuchten mehr als 500.000 Menschen das Museum. Der Verein, der das Museum leitet, hat in den letzten Jahren verstärkt Friedens- und Jugendprojekte zur Aufklärung gefördert. Der derzeitige Umbau des Museums zeigt das anhaltende Engagement für die Friedensarbeit.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Brücke von Remagen nicht nur ein historisches Bauwerk ist, sondern auch ein bedeutendes Symbol für die transatlantische Freundschaft, das die Verbundenheit zwischen Rheinland-Pfalz und den USA betont. Schweitzer hob die Wichtigkeit dieser Beziehungen in seiner Ansprache hervor und dankte dem Verein Friedensmuseum für dessen unermüdliche Arbeit.