
Der 8. März 2025 markiert den Internationalen Frauentag, der jährlich am selben Datum gefeiert wird. In diesem Jahr fällt er auf einen Samstag, was in vielen Ländern eine besondere Gelegenheit bietet, Veranstaltungen und Aktivitäten zu planen. In Deutschland ist der Frauentag seit 2019 in Berlin und seit 2023 in Mecklenburg-Vorpommern gesetzlicher Feiertag, während er in anderen Bundesländern ein gewöhnlicher Arbeitstag bleibt. In vielen Ländern, wie der Ukraine, Kasachstan und Russland, ist der Tag ebenfalls ein nationaler Feiertag und wird oft mit verschiedenen Feierlichkeiten begangen.
Der Internationale Frauentag hat seine Wurzeln in den USA, wo er 1908 von der Frauenorganisation der Sozialistischen Partei ins Leben gerufen wurde, um auf die Bedingungen von Arbeiterinnen aufmerksam zu machen.Die Bundeszentrale für politische Bildung informiert, dass der erste nationale Frauentag am 28. Februar 1909 stattfand. Clara Zetkin, eine der Hauptfiguren der internationalen Frauenbewegung, schlug 1910 in Kopenhagen die Einführung eines Internationalen Frauentages vor, der als Kampftag für Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit dienen sollte.
Die Rolle von Clara Zetkin
Clara Zetkin spielte eine entscheidende Rolle in der Entwicklung des Frauenkampfs und des Frauentags. Am 8. März 1911 veröffentlichte sie in ihrer Zeitung „Die Gleichheit“ einen Aufruf zur Teilnahme am ersten Internationalen Frauentag, dem etwa eine Million Menschen in Deutschland, Österreich, Dänemark und der Schweiz folgten. Die Unterstützung durch die SPD und die Gewerkschaften war dabei von großer Bedeutung.Die SPD Leichlingen hebt hervor, dass Zetkin nicht nur das Frauenwahlrecht forderte, sondern auch den Schutz von Arbeiterinnen, soziale Fürsorge für Mütter und Kinder sowie internationale Solidarität in den Mittelpunkt stellte.
Der erste Internationale Frauentag wurde am 19. März 1911 gefeiert, wobei der Fokus auf dem Kampf um gleiche Rechte lag. 1918 wurde das aktive und passive Wahlrecht für Frauen in Deutschland gesetzlich verankert, was 1919 zur ersten Möglichkeit für Frauen führte, aktiv an Wahlen teilzunehmen. Diese Errungenschaften wurden jedoch während des Dritten Reiches unterdrückt, als der Frauentag verboten und durch den Muttertag ersetzt wurde.
Historische Entwicklung und heutige Bedeutung
In der DDR hatte der Frauentag eine propagandistische Funktion und wurde mit verschiedenen Veranstaltungen gefeiert, während er in der Bundesrepublik Deutschland in den späten 1960er Jahren von der Frauenbewegung wiederbelebt wurde. Die Vereinten Nationen erklärten 1975 das Jahr der Frau und initiierten übereinstimmend mit diesem Ereignis die jährliche Feier des Internationalen Frauentages: ein Tag, der für die Rechte der Frauen und den Weltfrieden steht.
Heute sind Frauen weltweit immer noch mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Laut aktuellen Berichten haben lediglich 143 der 193 UN-Mitgliedstaaten Gleichstellung in ihre Verfassung aufgenommen. Auf globale Probleme wie Gewalt gegen Frauen, geschlechtsspezifische Diskriminierung und den Gender-Pay-Gap muss weiterhin aufmerksam gemacht werden. Der Gender-Pay-Gap in Deutschland betrug 2018 20,9%, über dem EU-Durchschnitt von 14,8%, während nur 29,4% der Führungskräfte weiblich waren.
Der Internationale Frauentag bleibt somit ein zentraler Anlass, um für Gleichberechtigung, soziale Gerechtigkeit und die Stärkung der Rechte von Frauen weltweit zu kämpfen. Während die Errungenschaften der Vergangenheit gefeiert werden, ist es wichtig, die Herausforderungen der Gegenwart nicht aus den Augen zu verlieren.