DeutschlandGesetzParteiPolitikReutlingenStatistiken

Widmann-Mauz gibt auf: Frauen-Union fordert Gleichheit jetzt!

Annette Widmann-Mauz tritt als Chefin der Frauen-Union ab und fordert Gleichberechtigung in der CDU. Ihr Rückzug öffnet den Weg für eine neue Führungsriege. Am 24. und 25. Mai wird eine neue Vorsitzende gewählt.

Annette Widmann-Mauz hat heute ihren Rücktritt als Chefin der Frauen-Union bekannt gegeben. Nach 30 Jahren im Bundesvorstand, davon 10 Jahre als Bundesvorsitzende, gibt sie die Verantwortung in einem entscheidenden Moment ab. Ihr Rückzug eröffnet die Möglichkeit, das Amt mit einer aktiven Parlamentarierin zu besetzen. In ihrer Amtszeit setzte sich Widmann-Mauz leidenschaftlich für die Gleichstellung der Geschlechter innerhalb der CDU und darüber hinaus ein.

In ihrer Abschiedsankündigung erinnerte sie an die Erfolge der Frauen-Union. Dazu zählen unter anderem die Durchsetzung des „Nein heißt Nein“-Prinzips im Strafgesetzbuch sowie der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter. Sie betonte, dass diese Errungenschaften von der Frauen-Union maßgeblich beeinflusst wurden. Gleichzeitig warnte sie CDU-Parteichef Friedrich Merz, dass Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern nicht nur eine Randnotiz, sondern eine wichtige Grundlage für die Erneuerung und Zukunft der Partei sei.

Forderung nach paritätischer Besetzung

Die Frauen-Union fordert seit der Bundestagswahl-Niederlage eine paritätische Besetzung der Führungspositionen innerhalb der CDU. Widmann-Mauz stellte klar, dass Frauen nicht nur „schmückendes Beiwerk“ in der Politik sein dürfen. Sie fordert eine neue Führungskultur, in der Frauen stärker in die Entscheidungsfindung integriert werden. Laut Merkur sind nur 39 von 324 Kreisvorsitzenden Frauen, was einen Anteil von lediglich 12 Prozent ausmacht. Der Frauenanteil in der CDU-Mitgliedschaft liegt bei rund 26 Prozent.

Die Notwendigkeit, wichtige Themen wie soziale Absicherung für Frauen und die Situation von Mini-Jobbern in den Mittelpunkt der politischen Agenda zu stellen, ist für Widmann-Mauz essenziell. Sie hebt hervor, dass die Erneuerung der CDU nur mit einer umfassenden Einbindung von Frauen gelingen könne. Aktuell sieht die Partei noch Handlungsbedarf, insbesondere im Hinblick auf die Wahl von Yvonne Magwas zur Vizepräsidentin des Bundestags, die von vielen als unzureichend angesehen wird.

Erfolge und Herausforderungen

Die Gleichstellung der Geschlechter in Führungspositionen bleibt eine zentrale Herausforderung in Deutschland. Gesetzliche Rahmenbedingungen, wie das seit 2016 geltende Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen, können den notwendigen Wandel unterstützen. Laut Gleichstellungsportal müssen börsennotierte Unternehmen bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat mindestens 30 Prozent Frauen besetzen. Dennoch gibt es in der Realität in vielen Branchen signifikante Lücken, die weit von diesen Zielvorgaben entfernt sind.

Aktuelle Statistiken zeigen, dass im Vorstand der 160 DAX-Unternehmen lediglich 47 Frauen im Vergleich zu 630 Männern vertreten sind. Trotz der gesetzlichen Vorgaben und der gestiegenen Sensibilisierung für das Thema Gleichstellung bleibt die Umsetzung einer paritätischen Besetzung in der Praxis oft unzureichend.

Bei der Wahl einer neuen Vorsitzenden beim Bundesdelegiertentag am 24. und 25. Mai in Reutlingen wird sich zeigen, inwiefern die Frauen-Union ihren Einfluss auf die zukünftige Ausrichtung der CDU stärken kann. Widmann-Mauz blickt mit Zufriedenheit auf die Erfolge ihrer Amtszeit zurück, ist jedoch sich der noch bestehenden Herausforderungen bewusst, die auf die neue Leitung warten.

Referenz 1
m.focus.de
Referenz 2
www.merkur.de
Referenz 3
www.gleichstellungsportal.de
Quellen gesamt
Web: 17Social: 17Foren: 43