
Natalie „Nadya“ Suleman, bekannt als „Octomom“, ist heute 49 Jahre alt und hat insgesamt 14 Kinder. Ihre Berühmtheit erlangte sie vor etwa 16 Jahren, als sie als erste Frau weltweit gesunde Achtlinge zur Welt brachte. In der Vergangenheit wurde sie in den USA als „meistgehasste Frau“ tituliert und zog sich 2013 aus der Öffentlichkeit zurück. Nach einer mehrjährigen Abwesenheit kehrt sie nun zurück, während zwei Sendungen über ihren Lebensweg ausgestrahlt werden: der TV-Film I Was Octomom und die Dokuserie Confessions of Octomom.
In einem Interview äußerte Suleman, dass sie möglicherweise zu viele Kinder bekommen hätte. Ursprünglich war sie lediglich an sieben Kindern interessiert. Der dramatische Wendepunkt in ihrem Leben wurde durch die Entscheidungen ihres Fruchtbarkeitsarztes Dr. Michael Kamrava geprägt, der ihr 12 Embryos einsetzte, was zur Geburt der Achtlinge führte. Suleman bedauert, dass sie den Arzt nicht verklagt hat, was ihrer Meinung nach ihrer Familie finanziell geholfen hätte, da Kamrava inzwischen seine Lizenz verlor.
Gesundheitliche Risiken und Fruchtbarkeitsbehandlungen
Die Behandlung von Fruchtbarkeit, besonders bei Mehrlingsschwangerschaften, ist häufig mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden. Viele Frauen suchen aufgrund von Schwierigkeiten bei der Empfängnis Hilfe bei Fruchtbarkeitskliniken, wie auch Suleman bei Kamrava. Mehrlingsschwangerschaften entstehen häufig durch hormonelle Behandlungen oder künstliche Befruchtungen. Das Ziel dieser Verfahren ist es, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zu erhöhen, was jedoch das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft mit sich bringt.
Die American Society for Reproductive Medicine (ASRM) empfiehlt als Best-Practice, dass Frauen unter 35 Jahren nicht mehr als zwei Embryos implantiert werden sollten. Suleman berichtete jedoch, dass sie bei jedem IVF-Zyklus mit sechs Embryos behandelt wurde. Diese Vorgehensweise von Kamrava wurde von anderen Fachleuten kritisiert und führte zu seinem Ausschluss aus mehreren professionellen Organisationen.
Kamravas Kontroversen und rechtliche Herausforderungen
Dr. Michael Kamrava sieht sich nicht nur der öffentlichen Kritik gegenüber, sondern hat auch mehrfache Klagen wegen medizinischer Fehlbehandlung zu kämpfen. Seit 1991 hat er mindestens vier solcher Klagen erlebt. Die medizinische Gemeinschaft hat ihn als umstrittenen Praktiker bezeichnet. Trotz seiner niedrigen Erfolgsquote im Vergleich zu nationalen Durchschnittswerten, hat er immer wieder Methoden eingesetzt, die von anderen Fachleuten als problematisch wahrgenommen werden.
Kamrava wurde nach der geburt von Sulemans Achtlingen umfassend von den Medien beleuchtet. Behörden in Kalifornien untersuchen derzeit, ob seine Vorgehensweise bei Suleman gegen professionelle Standards verstoßen hat. Auch die Gesetzgebung hat auf die Vorfälle reagiert. Beispielsweise schlug Senatorin Gloria Negrete McLeod ein Gesetz vor, das die Regulierung von Fruchtbarkeitskliniken verbessern soll.
Suleman hat hingegen einen anderen rechtlichen Weg eingeschlagen und verklagte das Krankenhaus, weil ihre persönlichen Daten ohne Erlaubnis an die Presse weitergegeben wurden. Durch die neuen Sendungen, die über ihr Leben berichten, fährt sie fort, ihre Sicht der Dinge darzulegen und Missverständnisse auszuräumen.
Die Erfahrungen von Suleman und die damit verbundenen gesundheitlichen Herausforderungen spiegeln wider, dass Mehrlingsschwangerschaften eine engmaschige medizinische Überwachung erfordern. Die Risiken für Mutter und Kinder sind erheblich, und viele Fachleute betonen die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit solchen Behandlungen.
Insgesamt bleibt die Geschichte von „Octomom“ ein Beispiel für die komplexen Facetten der Fruchtbarkeitsmedizin und ihrer Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Ihre Bereitschaft, ihre Geschichte erneut zu erzählen, könnte möglicherweise auch anderen Frauen Mut machen, während gleichzeitig die ethischen und medizinischen Fragen in dieser Debatte im Vordergrund stehen.
Um mehr über die Risiken und Begleitung von Mehrlingsschwangerschaften zu erfahren, wird auf die Informationen von Leading Medicine Guide verwiesen.