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Alawiten im Aufstand: Kämpfen für ihre Zukunft in Syrien!

Syrien ist nach dem Putsch gegen Assad unruhig: Alawiten erheben sich gegen die neue Islamisten-Regierung. Proteste und Übergriffe prägen die Küstenregion, während die Gewalt zunimmt.

In den letzten Monaten hat sich die Lage in Syrien dramatisch verändert. Knapp drei Monate nach dem Putsch gegen Bashar al-Assad bleibt das Land von Unruhen geprägt. Laut Compact hat ein Alawitenaufstand an der syrischen Mittelmeerküste begonnen. Diese religiöse Minderheit, die zuvor als Unterstützer des Assad-Regimes galt, steht nun unter Druck von Dschihadisten und der neuen islamistischen Regierung, die von westlichen Staaten dennoch als legitimer Partner anerkannt wird.

Besonders die Alawiten leiden unter der Gewalt, die seit dem Sturz des Assad-Regimes am 8. Dezember 2024 zugenommen hat. Die Zustände sind alarmierend: Gezielte Angriffe und Vergeltungsaktionen gegen Alawiten häufen sich, wie auch die Berichterstattung des IPG-Journals zeigt. Historisch gesehen ist die Verletzlichkeit dieser Gruppe in Syrien tief verwurzelt, bedingt durch jahrzehntelange Stigmatisierung und die Überzeugung, dass die Alawiten allein über Syrien geherrscht hätten.

Gewalt und Verfolgung

Die Gewalt gegen Alawiten sind überwiegend durch das neue Regime und islamistische Gruppen wie Hayat Tahrir al-Sham (HTS) geprägt. Nach dem Putsch haben militante Kämpfer der HTS und der von der Türkei unterstützten Syrischen Nationalen Armee (SNA) in Alawiten-Hochburgen zugeschlagen. Zeugenaussagen belegen, dass Berichte über Übergriffe und Morde, auch Kinder und Frauen betreffend, alarmierend hoch sind, wie von der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) dokumentiert. Am meisten betroffen sind die Regionen Homs, Hama und Latakia, wo es seit Dezember 2024 zu zahlreichen Toten gekommen ist.

Die aktuelle Übergangsregierung unter Ahmed al-Scharaa hat versucht, dieser Gewalt entgegenzuwirken. Eine bewaffnete Truppe wurde entsandt, um Ordnung zu gewährleisten und um höherrangige Exponenten des früheren Assad-Regimes zu verhaften. Diese Maßnahmen geschahen jedoch als Reaktion auf die Hilferufe der in der Region lebenden Alawiten und sind umstritten. Dabei ist unklar, ob die nationale Regierung in der Lage ist, die Kontrolle über die weitreichenden Gebiete aufrechtzuerhalten, da einige ehemalige Rebellengruppen selbstständig agieren.

Ein Militärrat und seine Ziele

Der Alawitenaufstand wird von einem „Militärrat zur Befreiung Syriens“ getragen, der die Bevölkerung zum Widerstand gegen die HTS-Miliz aufruft. Die Gründung des Rates zeugt von einem Willen, das Land von „besetzenden und terroristischen Kräften“ zu befreien und einen einheitlichen, souveränen Staat zu schaffen. Doch die Kämpfer stehen erfahrenen Einheiten gegenüber, und ein Scheitern des Aufstands könnte fatale Folgen für die Zivilbevölkerung haben.

Die militärische Lage an der Mittelmeerküste ist angespannt. Russische Militärstützpunkte in Tartus und Hmeimim spielen eine entscheidende Rolle, allerdings wird ein baldiges Eingreifen Russlands aufgrund kürzlich erzielter Einigungen über den Verbleib der Stützpunkte als unwahrscheinlich angesehen. Die anhaltenden Kämpfe haben bereits zu einer hohen Anzahl von Toten unter Protestierenden und Islamisten geführt, und die Menschen im Land leben in ständiger Angst vor Übergriffen.

Insgesamt versinkt Syrien weiterhin in einem Chaos, dessen Ende nicht in Sicht ist. Die Alawiten, die zwischen 10 und 13 Prozent der syrischen Bevölkerung ausmachen, stehen vor einer katastrophalen Situation, in der ihre Existenz und Sicherheit aufs Spiel stehen. Historische und gesellschaftliche Spannungen drohen nun erneut zu eskalieren, während die Suche nach einer stabilen politischen und sozialen Ordnung sich als äußerst schwierig erweist.

DW berichtet über das zunehmende Militäraufkommen in der Region um Dschabla, das nur die Unsicherheit unterstreicht, der die Alawiten und andere Minderheiten ausgesetzt sind. Ein demokratischer Neustart könnte der einzige Weg sein, eine gerechte Zukunft für alle Bürger Syriens zu gewährleisten. Doch das gegenwärtige Narrativ und die Gewalt nehmen diesem Prozess jede Perspektive.

Referenz 1
www.compact-online.de
Referenz 2
www.dw.com
Referenz 3
www.ipg-journal.de
Quellen gesamt
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