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Weltkriegsbombe am Gare du Nord: Zugverkehr zwischen Paris und London gestoppt!

Am Gare du Nord in Paris wurde eine Weltkriegsbombe gefunden, was den Zugverkehr zwischen Paris und London stoppt. Sicherheitskräfte arbeiten an der Entschärfung – Verspätungen sind zu erwarten.

Am Pariser Bahnhof Gare du Nord wurde am Freitagmorgen eine nicht explodierte Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, was weitreichende Folgen für den Zugverkehr hatte. Die französische Polizei sperrte daraufhin den gesamten Verkehr von und zum Bahnhof, einem der meist frequentierten Verkehrsknotenpunkte Europas. Die Störungen betrafen auch die Eurostar-Verbindungen zwischen Paris und London.

Laut remszeitung.de wurden sämtliche Züge, die vor 10:30 GMT (11:30 Uhr Ortszeit) in London abfuhren sowie Verbindungen, die vor 12 Uhr Ortszeit ab Paris starten sollten, gestrichen. Die Polizei gab bekannt, dass der Grund für die Unterbrechung ein verdächtiger Gegenstand in der Nähe der Gleise war, der sich als die Weltkriegsbombe herausstellte. Dieser Fund ereignete sich in Saint-Denis, einem Vorort von Paris, der im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert wurde.

Entschärfungsmaßnahmen im Gange

Nach dem Bombenfund wurden Spezialkräfte zur Lagebewertung und kontrollierten Entschärfung des Sprengstoffs entsandt. Wie watson.ch berichtet, sind alle Verbindungen im Fern- und Nahverkehr, einschließlich der Eurostar-Züge, betroffen. Der Zugverkehr bleibt bis zum Abschluss der Entschärfungsmaßnahmen vollständig unterbrochen. Betroffene Passagiere haben die Möglichkeit, ihre Tickets kostenlos umzubuchen.

Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg sind in Frankreich leider keine Seltenheit. Experten schätzen, dass im gesamten Land noch tausende nicht detonierte Kampfmittel im Boden verborgen liegen. Der Fund am Gare du Nord ist ein weiteres Beispiel für die nach wie vor vorhandene Gefahr, die von diesen Altlasten ausgeht.

Hintergrund zu Kampfmitteln

Die Entschärfung von Bomben erfordert spezielle Teams und umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Laut spektrum.de können Zünder einer Bombe auch mehr als 75 Jahre nach dem Krieg noch aktiv sein. Aktuell sind die Kampfmittelbeseitigungsdienste in verschiedenen Regionen Europas stark gefordert. Beispielsweise wurden in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 insgesamt 2160 Bomben unschädlich gemacht.

Ungefähr 10-20% der im Zweiten Weltkrieg abgeworfenen Bomben bleiben als Blindgänger im Boden. Die Luftbildauswertung stellt eine essentielle Methode dar, um diese zu identifizieren. In Nordrhein-Westfalen beispielsweise wurden mehr als 300.000 Luftbilder von US-amerikanischen und britischen Bombardierungen ausgewertet, um potentielle Verdachtspunkte zu lokalisieren.

Der Zugverkehr wird schrittweise wieder aufgenommen, sobald die Entschärfungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen sind. Verspätungen und Zugausfälle sind allerdings zu erwarten, da die Sicherheit der Passagiere und der Zugverkehr oberste Priorität haben.

Referenz 1
www.remszeitung.de
Referenz 2
www.watson.ch
Referenz 3
www.spektrum.de
Quellen gesamt
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