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Streik im Gesundheitssektor: Verdi kämpft für höhere Löhne!

In Nordrhein-Westfalen legen 4.000 Beschäftigte aus Kliniken und Pflegeeinrichtungen am 6. März die Arbeit nieder. Verdi fordert höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Kundgebungen sind in mehreren Städten geplant.

Am 6. März 2025 legten Beschäftigte in Gesundheitseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen vorübergehend die Arbeit nieder. Rund 4.000 Mitarbeitende aus mehr als 50 Einrichtungen folgten dem Aufruf der Gewerkschaft Verdi zu einem bundesweiten Warnstreik. In Bad Oeynhausen fand eine zentrale Kundgebung statt, bei der etwa 800 Menschen anwesend waren. Frank Werneke, der Bundeschef von Verdi, sprach dort zur Menge und richtete den Fokus auf die dringend benötigten Veränderungen im Gesundheitswesen.

Die Beschäftigten von Rettungsdiensten, Kliniken und Pflegeeinrichtungen äußerten ihren Unmut über die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber in den vergangenen Tarifrunden. Verdi fordert eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Des Weiteren verlangt die Gewerkschaft höhere Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten sowie eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich. Auch die Einführung von mindestens drei zusätzlichen freien Tagen gehört zu den zentralen Forderungen.

Warnstreiks verbreiten sich

In Dortmund beispielsweise legten rund 300 Beschäftigte des Dortmunder Klinikums ihre Arbeit nieder, und die Streiks betrafen auch Nachtschichten sowie den Dienst am Freitag. Auch in Städten wie Köln, Bochum, Essen und Solingen beteiligten sich die Mitarbeitenden aktiv an den Streiks. Trotz der zum Teil erheblichen Einschränkungen der Gesundheitsversorgung sind die Notdienste in allen bestreikten Einrichtungen gesichert.

Die kommunalen Arbeitgeber üben jedoch Kritik an den Warnstreiks, da sie befürchten, dass diese die Gesundheitsversorgung und andere Dienstleistungen erheblich einschränken könnten. Niklas Benrath, Hauptgeschäftsführer der VKA, äußerte Bedenken, dass die Forderungen der Gewerkschaft als zu teuer angesehen werden, mit Mehrkosten von rund 11 Prozent oder fast 15 Milliarden Euro jährlich. Die Arbeitgeber geben an, dass die nächsten Verhandlungen vom 14. bis 16. März in Potsdam stattfinden werden, in der Hoffnung auf eine „tragfähige Lösung“.

Frauen in sozialen Berufen im Fokus

Am Freitag sind zudem Frauen in sozialen Berufen zu weiteren Arbeitsniederlegungen aufgerufen worden, um für Lohngerechtigkeit zu demonstrieren. Verdi-Kritiker befürchten, dass diese Aktionen die Organisation des Gesundheitssektors weiter belasten könnten, während Verdi sich dessen bewusst ist und den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen möchte, um endlich Lösungsansätze zu finden.

Die gesamte Situation ist das Resultat aus einem langanhaltenden Tarifstreit zwischen dem Bund und den Kommunen, der durch bereits zwei ergebnislose Verhandlungsrunden gekennzeichnet ist. Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler erklärte, dass die Arbeitgeber die Anerkennung für die Leistungen der Beschäftigten vermissen lassen würden. Diese Gewerkschaftsmobilisierung zeigt klar, dass der Druck auf die Arbeitgeber steigt, angemessene Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitssektor zu finden.

Für die Bürger bedeutet dies, dass sie in den kommenden Tagen mit Einschränkungen in den Kliniken, Rettungsstellen und Pflegeheimen rechnen müssen. Die öffentliche Aufmerksamkeit zu diesem Thema bleibt hoch, während sowohl Arbeitgeber als auch Gewerkschaften auf eine Einigung hoffen.

Für weitere Informationen zu dem Thema finden Sie hier die Berichterstattung von Dewezet, Tagesschau und Süddeutsche Zeitung.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
www.sueddeutsche.de
Quellen gesamt
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