
Die Zahl der Schüler mit Migrationshintergrund an bayerischen Schulen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Besonders deutlich zeigt sich dies an Mittel- und Realschulen in der Stadt Würzburg, wo mittlerweile 27,1 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund aufweisen. Diese Daten resultieren aus parlamentarischen Anfragen des AfD-Abgeordneten Daniel Halemba und verdeutlichen eine beschleunigte demografische Entwicklung in städtischen Gebieten wie Würzburg.
Im Landkreis Würzburg liegt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund bei etwa 17,7 Prozent, was ebenfalls einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Im Landkreis Haßberge beträgt der Anteil ca. 13,1 Prozent. Der Anstieg ist in der Region auffällig: im Landratsamt Haßberge stieg dieser von 9,5 Prozent im Jahr 2019 auf den aktuellen Wert von 13,1 Prozent. Das zeigt, dass nicht nur große Städte, sondern auch ländliche Gebiete von diesem Wandel betroffen sind.
Verteilung nach Schularten
Die Verteilung der Schüler mit Migrationshintergrund variiert stark je nach Schulart. In den Haupt- und Mittelschulen im Landkreis Würzburg sind etwa 33,7 Prozent der Schüler betroffen, während an Gymnasien keine spezifischen Zahlen veröffentlicht wurden. Im Landkreis Haßberge sieht es folgendermaßen aus:
Schulart | Anteil (Landkreis Haßberge) |
---|---|
Grundschulen | ca. 14,5% |
Mittel-/Hauptschulen | 25,5% |
Realschulen | 7,4% |
Gymnasien | 9,1% |
In der Stadt Würzburg sind die höheren Anteile besonders auffällig. An Grundschulen liegt der Anteil mit ca. 41,3 Prozent noch höher als in den Landkreisen. Das Bild wird ergänzt durch die Erfahrungsberichte von Lehrern, wie Tanja Kärpf von der Friedrich-Rückert-Schule in Schweinfurt, wo über 90 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben. Hier zeigt sich, dass die Integration in den Klassen oft eine Herausforderung darstellt, da viele Kinder bei der Einschulung kaum Deutsch sprechen können.
Bildungsherausforderungen und Konzepte
Die hohe Anzahl von Schülern mit Migrationshintergrund an Schulen in Bayern zieht Herausforderungen für das Bildungssystem nach sich. Laut Berichten des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) wird das Bildungssystem an einigen Schulen dem hohen Migrationsanteil nicht gerecht. Fehlende Lehrkräfte und unzureichende individuelle Unterrichtskonzepte stehen als Hauptprobleme im Raum. Wenngleich die Anstrengungen vor Ort oft hoch sind, wie etwa die Einteilung von Schülern in Leistungsgruppen, ist nicht auszuschließen, dass der Druck auf Lehrkräfte steigt.
Bayernweit beträgt der Anteil der Schüler mit Migrationshintergrund an Grundschulen rund 32,7 Prozent, am höchsten ist dieser in Nürnberg mit 55,4 Prozent. Der Anstieg von 16,7 Prozent im Schuljahr 2015/2016 auf 28,0 Prozent im letzten Schuljahr verdeutlicht die signifikanten Veränderungen, die sich in den letzten Jahren entwickelt haben. Letztlich verbleibt die Frage, wie die Schulen nachhaltig auf diese Entwicklungen reagieren können, um allen Schülern gerecht zu werden.
Diese Veränderungen verdeutlichen die Notwendigkeit, individuelle Unterstützungsangebote zu schaffen und gleichzeitig die Lehrkräfte zu entlasten, um dem Anspruch an ein gerechtes Bildungssystem gerecht zu werden. Weitere Informationen zu diesen Themen finden Sie in den entsprechenden Berichten: Freilich Magazin, BR, Landesamt für Schule Bayern.