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Zwei brisante Messerangriffe in Bremen: Polizei schlägt zu!

In Bremen ereigneten sich am 6. März 2025 zwei Messerangriffe, die zu Polizeieinsätzen führten. Beide Täter wiesen psychische Auffälligkeiten auf und wurden in psychiatrische Einrichtungen überstellt.

In einer besorgniserregenden Nacht in Bremen am 6. März 2025 kam es in den Stadtteilen Huchting und Woltmershausen zu zwei Messerangriffen, die umfangreiche Polizeieinsätze nach sich zogen. Laut einem Bericht von Kreiszeitung nahmen beide Vorfälle ihren Ursprung in psychisch auffälligem Verhalten der Beteiligten.

Der erste Vorfall ereignete sich gegen 18 Uhr in einer Wohnung am Langlütjensand in Huchting. Der ehemalige Partner einer Bewohnerin verschaffte sich gewaltsam Zugang zur Wohnung, wobei er ein langes Küchenmesser drohend in die Hand nahm. Die Anruferin und ihre Kinder flüchteten in ein Nebenzimmer und schlossen sich ein. Die Polizei reagierte schnell und drohte dem Eindringling mit dem Einsatz von Schusswaffen, was diesen letztlich dazu brachte, das Messer fallen zu lassen. Der 30-Jährige wurde nach seinem Übergriff fixiert, in Handfesseln gelegt und anschließend dem sozialpsychiatrischen Dienst zur Begutachtung übergeben.

Weitere Eskalation in Woltmershausen

Im späteren Verlauf des Abends kam es zu einem zweiten Vorfall in einer Wohnung an der Woltmershauser Straße. Ein alkoholisiertes Paar geriet während eines lautstarken Streits in eine gewalttätige Auseinandersetzung. Hierbei verletzte die 46-jährige Frau ihren 39 Jahre alten Partner mehrfach an der Hand mit einem Messer. Auch hier setzte die Polizei Reizgas ein und drohte mit Schusswaffengebrauch, bis die Frau schließlich das Messer wegwarf. Sie wurde daraufhin ohne Widerstand festgenommen und sowohl sie als auch ihr Freund erhielten vor Ort medizinische Versorgung für ihre leichteren Verletzungen. Letztlich wurde die Frau in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.

Polizei und psychische Ausnahmesituationen

Die Vorfälle werfen Fragen über den Umgang von Polizeikräften mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen auf. Laut FragDenStaat sind derartige Ereignisse in den letzten Jahren nicht selten. Ein Geheimpapier der Polizei Nordrhein-Westfalens fordert eine „robustere” und überwiegend „durchsetzungsfähigere” Polizei, was Bedenken hinsichtlich einer Abkehr von Deeskalation und Kommunikation aufwirft. In den letzten drei Jahren gab es über ein Dutzend Fälle, in denen Polizisten in ähnlichen Situationen Gewalt anwandten, meist mit tragischen Folgen.

Es ist auch bemerkenswert, dass nur wenige Bundesländer offizielle Zahlen über den Umgang der Polizei mit psychisch auffälligen Personen bereitstellen können. Informationen zur polizeilichen Ausbildung im Umgang mit solchen Menschen sind oftmals spärlich und vermitteln den Eindruck, dass diese Thematik in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt wurde. So wurde beispielsweise in Nordrhein-Westfalen angegeben, dass der Themenkomplex seit 30 Jahren kaum behandelt wird.

Die Entwicklung der Polizeistrategien zur Deeskalation wird von Fachleuten kritisch betrachtet. Bei einem Blick auf die Leitlinie, die ursprünglich „Kommunikation, so lange wie möglich” lautete, stellt sich die Frage, wie nachhaltig diese Prinzipien noch in der Praxis angewandt werden. Angesichts der Vorfälle in Bremen ist es entscheidend, dass Polizeikräfte besser auf solche kritischen Situationen vorbereitet werden. Weitere Informationen zu Verhaltensstrategien im Umgang mit psychisch auffälligen Personen finden sich in Materialien, die unter Polizei Niedersachsen zur Verfügung stehen.

Referenz 1
www.kreiszeitung.de
Referenz 2
fragdenstaat.de
Referenz 3
www.pa.polizei-nds.de
Quellen gesamt
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