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Falken gegen Tauben: Rathaus plant neuen Brutplatz in Aalen!

Am Salvatorkirchturm in Aalen wurde ein Nistkasten für Turmfalken installiert, um die Taubenpopulation zu kontrollieren. Diese Maßnahme fördert den Artenschutz und sorgt für saubere Innenstädte.

Im Jahr 2021 wurde im Zuge der Sanierung des Kirchturms der Salvatorkirche in Aalen auf Initiative von Helmut Erhardt ein Nistkasten für Turmfalken installiert. Dies ist Teil einer umfassenden Strategie, um die Taubenpopulation in der Innenstadt zu reduzieren. Da Taubenkot öffentliche Plätze und Gebäude stark verschmutzt, ist die Maßnahme notwendig geworden. Das Aalener Citymanagement plant zudem, am Parkhaus Reichsstädter Markt einen weiteren Falkenbrutplatz einzurichten, um die Bemühungen zur Taubenabwehr zu unterstützen.

Helmut Erhardt weist darauf hin, dass Falken allein nicht die Lösung für das Taubenproblem sind. Sie stellen jedoch eine von mehreren Maßnahmen dar, die zur Reduzierung der Taubenanzahl beitragen sollen. In der Vergangenheit nisteten viele Tauben im Turm der Salvatorkirche, was zu einer Überpopulation führte.

Bauliche Maßnahmen zur Taubenabwehr

Während der Sanierung des Kirchturms wurde ein offenes Einflugloch repariert und geschlossen. Zudem wurde das Gebälk mit einem engmaschigen Netz gesichert, um weiteren Taubeneinflug zu verhindern. An den Simsen des Hauptportals wurden dünne, waagerechte Spanndrähte installiert, um die Tauben abzuhalten. Der eigens angefertigte Nistkasten für Turmfalken wurde im Inneren des Turms, oberhalb der Schallläden, montiert. Er ist nach Osten ausgerichtet, um den Turmfalken eine tägliche Morgensonne zu bieten.

Im Frühjahr besetzen die Turmfalken ihr Brutrevier, was dazu führt, dass sie häufig um den Turm zu sehen sind. Die NABU-Ortsgruppe Aalen unterstützt gleichzeitig die Aktion „Lebensraum Kirchturm“. Diese Initiative, die bereits 2007 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, Nistmöglichkeiten für bedrohte Arten in Kirchtürmen zu schaffen, nachdem der Turmfalke zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde.

Der Turmfalke: Anpassung und Schutz

Der Turmfalke ist ursprünglich ein Bewohner von Felsen, hat sich jedoch bestens an die Nähe des Menschen angepasst. Diese Kulturfolger haben natürliche Nistplätze in Felsnischen und -höhlen, brüten aber zunehmend in Kirchtürmen oder anderen hohen Gebäuden, die oft als Brutstätten fungieren. Dies hat zur Folge, dass vielfach spezielle Nistkästen installiert werden, um diesen bedrohten Vögeln einen sicheren Platz zu bieten. Diese Kästen werden in der Regel hoch an der Süd- oder Ostseite von Gebäuden angebracht.

Mit der Sanierung alter Gebäude und deren Sicherung gegen Tauben haben Turmfalken in den letzten Jahrzehnten viele ihrer Brutplätze verloren. Durch den Verlust an Lebensraum hat der Bestand des Turmfalken in den 1970er und 1980er Jahren gelitten, obwohl die Art insgesamt nie wirklich selten wurde. In vielen Städten werden inzwischen zudem Nisthilfen für Turmfalken montiert, die auch von anderen Vogelarten wie Schleiereulen genutzt werden können, wie aus nabu-bonn.de hervorgeht.

Die Bedeutung solcher Nistkästen ist nicht zu unterschätzen, da sie einen wesentlichen Beitrag zum Artenschutz leisten. Der NABU betreut beispielsweise in Bonn rund 80 Nistkästen, die sich in Glockenstuben alter Kirchen sowie in Scheunen und anderen geeigneten Gebäuden befinden. Die Maßnahme in Aalen ist somit Teil eines größeren Engagements zum Schutz von Turmfalken und der Erhaltung ihrer Lebensräume.

Referenz 1
www.schwaebische-post.de
Referenz 2
www.nabu.de
Referenz 3
www.nabu-bonn.de
Quellen gesamt
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