Am vergangenen Wochenende wurden in Glesien, nahe Schkeuditz, unter dramatischen Umständen 145 Küken entdeckt, die ausgesetzt worden waren. Die Tiere wurden am Schießplatz vor den kalten Temperaturen bewahrt und gelangten dank einer Rettungsaktion von Polizei und Tierschützern wohlbehalten in Sicherheit. Die besorgten Geflügelhalter in der Region sind alarmiert, da die Aussetzung der Küken mit dem aktuellen Ausbruch der Geflügelpest im benachbarten Landkreis Leipzig korreliert ist. Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bestände werden jetzt in Nordsachsen eingeführt, um eine weitere Verbreitung der Krankheit zu verhindern. Diese Initiative unterstreicht die zunehmende Kooperation von Behörden und Tierschützern in der Region.
Die Situation in Nordsachsen könnte sich jedoch in den kommenden Tagen zusätzlich zuspitzen, denn am Freitag, den 7. März, plant die Gewerkschaft Verdi einen Warnstreik, der mehr als 10.000 Mitarbeiter im Raum Leipzig betreffen könnte. Obwohl kommunale Arbeitgeber kaum mit Einschränkungen im Leipziger Umland rechnen, könnte der öffentliche Dienst in diesem Zusammenhang erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein Warnstreik könnte daher nicht nur für zusätzliche Unruhe, sondern auch für einen Rückstau an Pendlern sorgen.
Streik am Flughafen Leipzig/Halle
Die im Luftverkehr tätigen Beschäftigten der Mitteldeutschen Flughafen AG stehen ebenfalls vor einer Eskalation. Am Sonntag und Montag drohen massive Beeinträchtigungen und etwa 100 Flüge am Flughafen Leipzig/Halle und dem benachbarten Flughafen Dresden könnten ausfallen. Verdi hat bereits zur Teilnahme am dritten Warnstreik innerhalb weniger Wochen aufgerufen, was zu erheblichen Einschränkungen im Passagierverkehr führen wird. Die Gewerkschaft sieht sich in den Tarifverhandlungen noch weit von einer Einigung entfernt. Ein Verhandlungsführer erklärte, dass die wirksame Strömung der Streiks viele Kürzungsforderungen der Arbeitgeber bereits vom Tisch gebracht habe.
Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um 650 Euro für 2024 sowie eine Inflationsausgleichszahlung von 3.000 Euro. Der Flughafenbetreiber gibt dagegen lediglich eine Erhöhung von 330 Euro über drei Jahre und eine Inflationsausgleichsprämie von 2.200 Euro für dieses Jahr an. Trotz dieser Angebote hat die Gewerkschaft Bedenken, dass diese nicht ausreichen, um den Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Die steigenden Preise machen die Verhandlungen dringend notwendig.
Aktuelle Entwicklungen und Pendler-Updates
Zusätzlich zu den Warnstreiks gibt es in der Region weitere Entwicklungen. Der neue Sommerflugplan am Flughafen Leipzig/Halle umfasst jetzt 26 Ziele in 12 Ländern, was für Reisende neue Möglichkeiten bietet. Während dessen laufen die Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Amazon-Air-Gelände in Schkeuditz; Investoren versprechen, dass bis 2025 Tausende neue Arbeitsplätze in der Region Leipzig geschaffen werden.
Die Pendler müssen zudem mit einer Reihe von Verkehrsbehinderungen rechnen. Die Landsberger Straße in Leipzig bleibt bis zum 30. April gesperrt, während die S-Bahn-Linien S7 und S4 von Fahrplanabweichungen und Schienenersatzverkehr betroffen sind. Pendler auf der B183A bei Delitzsch müssen außerdem mit Umleitungen über die B184 rechnen.
Für alle, die am Samstag noch etwas unternehmen möchten, findet beim Hallenflohmarkt in Delitzsch ein Handmade-Markt von 10 bis 16 Uhr statt. Die Region zeigt sich also trotz der Herausforderungen, die auf die Menschen zukommen, abwechslungsreich und lebendig.
Weitere Informationen zu den Streikdetails sind auf Check24 verfügbar.
Weitere Artikel zu diesen Themen finden Sie auch bei der Mitteldeutschen Zeitung und der Leipziger Volkszeitung.