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Optovision verlagert Produktion nach Tschechien – 238 Jobs in Langen weg!

Optovision verlagert seine Produktion nach Tschechien und entlässt 238 von 370 Mitarbeitern in Langen. Gründe sind steigende Kosten und sinkendes Volumen. Gewerkschaften kritisieren die Informationspolitik.

Optovision, ein Brillenglashersteller mit Sitz in Langen, steht vor gravierenden Veränderungen. Das Unternehmen plant die Verlagerung seiner Produktion nach Klattau, Tschechien. Diese Entscheidung hat weitreichende Auswirkungen, da sie die geplante Entlassung von 238 der insgesamt 370 Arbeitsplätze in Langen betrifft. Die Gründe für diesen Schritt liegen in den gestiegenen Produktionskosten und einem rückläufigen Produktionsvolumen in Deutschland. Gewerkschaft Verdi hat bereits ihre Unterstützung für die betroffenen Beschäftigten zugesichert und kritisiert die Informationspolitik von Optovision.op-online.de berichtet über die Hintergründe dieser Entscheidung.

Die Mitarbeiter wurden über die akuten Pläne nur kurzfristig informiert. Der Betriebsrat erhielt am 26. Februar die ersten Informationen, während die allgemeine Mitarbeitersitzung einen Tag später lediglich 17 Minuten dauerte. In dieser Sitzung wurden die Beschäftigten über die schweren Entscheidungen in Kenntnis gesetzt, was bei vielen für Verunsicherung sorgte. Verdi-Gewerkschaftssekretär Mario Lombisani berichtete, dass Unklarheiten herrschen, wer genau von den Entlassungen betroffen ist und forderte eine offenere Kommunikation seitens der Unternehmensführung.

Strategische Neuausrichtung

Optovision gehört seit 1998 zur Rodenstock-Gruppe, die den Transformationsprozess angestoßen hat. Der Umzug nach Tschechien ist Teil einer umfassenden strategischen Neuausrichtung des Unternehmens. Nach dem Rückgang der Mitarbeiterzahl möchte sich Optovision künftig stärker auf Vertrieb, Marketing und Service konzentrieren. Dies könnte eine schleichende Wende im Unternehmensfokus darstellen, während der Produktionsstandort in Langen ungewiss bleibt. Möglicherweise wird ein Umzug in neue Büroräume in Betracht gezogen.

Die Stadtverwaltung zeigt sich besorgt über die Verlagerung und bedauert die Situation der betroffenen Mitarbeiter. Ein Sprecher der Stadt erklärte, man wolle den Eigentümer bei der Vermarktung der Immobilie unterstützen sowie hoffen, dass die entlassenen Arbeitnehmer schnell eine neue Beschäftigung finden werden.

Kontext der Produktionsverlagerungen

Die Thematik der Produktionsverlagerungen ist nicht neu und trifft auf ein Klima der Unsicherheit im deutschen Verarbeitenden Gewerbe, wo der Produktionsstandort Deutschland zwar an Attraktivität gewonnen hat, aber dennoch Druck durch steigende Produktionskosten erfährt. In der Zeit von Mitte 2004 bis Mitte 2006 verlagerten nur 15% der Betriebe im deutschen Verarbeitenden Gewerbe Teile ihrer Produktion ins Ausland. Dennoch ist die Reduktion der Personalkosten nach wie vor ein dominierendes Motiv für solche Entscheidungen.academia.edu hebt hervor, dass Rückverlagerungen in der Regel in einem ähnlichen Maß stattfinden, was zeigt, dass viele Unternehmen strategisch über die Verlagerung ihrer Fertigungsstätten nachdenken.

Der Austausch zwischen den Produktionsstandorten ist ein wichtiges Thema. Gerade in der EU, insbesondere in Ländern wie Tschechien und Polen, wird die Diskussion über die Vorzüge und Herausforderungen von Produktionsverlagerungen lebhaft geführt. Die Auslagerung wird oft als Strategie zur Gewinnmaximierung betrachtet, birgt jedoch für die betroffenen Regionen und deren Belegschaft signifikante Herausforderungen.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
hessen.verdi.de
Referenz 3
www.academia.edu
Quellen gesamt
Web: 6Social: 43Foren: 49