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Junge Union diskutiert: Wer trägt die Schuld am AfD-Aufstieg?

Am 4. März 2025 diskutiert die Junge Union im Rems-Murr-Kreis über den Aufstieg der AfD und die Mobilisierung junger Wähler. Was sind die Hintergründe und Auswirkungen dieser Entwicklungen?

Heute ist der 4. März 2025. Die Junge Union im Rems-Murr-Kreis hat sich intensiv mit den Ursachen für den Aufstieg der AfD beschäftigt. Besonders im Fokus stehen die Wahlbeteiligung und die Mobilisierung von Jungwählern durch die AfD und Die Linke. In den Diskussionen wurden auch die Versäumnisse der Ampelregierung angesprochen, insbesondere die gescheiterte Wahlrechtsreform. Beteiligt an den Gesprächen waren Tom-Lukas Lambrecht und Fabian Zahlenecker von der Jungen Union.

Ein Blick auf die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025 zeigt, dass die CDU/CSU mit 28,52 Prozent die stärkste Kraft ist. Die AfD hat den zweiten Platz belegt und die Linke, die mit 8,77 Prozent die Fünf-Prozent-Hürde überwunden hat, erfreut sich vor allem unter den 18- bis 24-Jährigen einer bemerkenswerten Beliebtheit. In dieser Altersgruppe ist die Linke mit 26 Prozent die stärkste Kraft, was die strategische Wende der Partei unter der Führung von Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek unterstreicht. Reichinnek hat insbesondere durch ihre Ansprache auf Social Media, insbesondere TikTok, viele junge Wähler erreicht. Laut ZDF ist das eine Schlüsselstrategie geworden, um diese Zielgruppe zu mobilisieren.

Die Auswirkungen auf die Wählerchancen

Die Wähler der Linken schätzen die klaren Positionen der Partei gegen die AfD. Gleichzeitig hat die AfD unter jungen Wählern mit einer auf vieljährige Social-Media-Kampagnen setzenden Strategie erfolgreich abgeschnitten und 21 Prozent der Stimmen in dieser Altersgruppe gewonnen. SPD und CDU/CSU erreichten jedoch nur 11 beziehungsweise 13 Prozent bei den jungen Wählern. Dies deutet auf eine klare Polarisierung zwischen den politischen Präferenzen der älteren und jüngeren Generationen hin.

Politikwissenschaftlerinnen wie Jasmin Riedl führen an, dass wirtschaftliche Sorgen eine entscheidende Rolle im Wahlverhalten junger Wähler spielen. Umfragen zeigen, dass die AfD und die Linke die Hauptinteressen bei dieser Gruppe repräsentieren, was sich nicht zuletzt aus den spezifischen Zukunftsängsten junger Menschen ergibt. Während viele von ihnen konkrete Antworten suchen, neigen sie dazu, Parteien der politischen Mitte zu ignorieren, was offenbar eine Herausforderung für diese darstellt.

Soziale Einflüsse auf das Wahlverhalten

Das soziale Umfeld hat einen großen Einfluss auf die politische Prägung junger Wähler. Während einige sich differenziert über die politischen Angebote informieren, verlassen sich andere eher auf Gerüchte oder Aufgeschnapptes. Melinda Zanko, 23, ist der Meinung, dass jüngere Wähler oft besser informiert sind als ältere, was vor allem durch Social Media gefördert wird.

Ein Beispiel für die Ansichten junger Wähler ist Angelina Okeke, 19, die sich besonders für KI-Themen interessiert und sich von der Linken angesprochen fühlt. Almenara Kamberi, ebenfalls 19, hat das Wahlprogramm der Linken studiert und ist begeistert von den Gleichberechtigungsansprüchen der Partei. Im Kontrast dazu zeigt Max Frien, 25, eine skeptische Haltung gegenüber der Linken und fokussiert sich auf Wirtschafts- und Sicherheitspolitik.

Der Anteil der 18- bis 24-Jährigen unter den Wahlberechtigten ist zwar unter zehn Prozent, doch dieser kleine Teil kann dennoch einen erheblichen Einfluss auf die Wahlresultate ausüben. Politikwissenschaftler wie Uwe Jun beschreiben das Wahlverhalten dieser Altersgruppe als eine Art „Sogwirkung“, da sie häufig dem politischen Einfluss ihres sozialen Umfelds folgen. In diesem Kontext wird deutlich, dass das politische Interesse junger Menschen insgesamt geringer ist als bei älteren Wählern, was die Herausforderungen für traditionellere Parteien verstärkt.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.zdf.de
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
Web: 15Social: 149Foren: 37