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Nordische Ski-WM: Para-Sportler feiern Inklusion in Trondheim!

Am 4. März 2025 erwarten Para-Sportler wie Anja Wicker bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim eine besondere Atmosphäre und inklusive Wettkämpfe. Organisatorische Herausforderungen bleiben.

Am 4. März 2025 findet in Trondheim ein bedeutendes Event statt: Die nordische Ski-Weltmeisterschaft, die in diesem Jahr erstmals auch Wettkämpfe für Para-Sportler integriert. Anja Wicker, eine ambitionierte Para-Skifahrerin, äußert ihre Vorfreude auf das große Event, bei dem etwa 20.000 Zuschauer erwartet werden. Wicker wird in der sitzenden Klasse antreten und hat sich im Prolog den zweiten Platz erkämpft, was ihre Chancen auf eine Medaille deutlich verbessert. Ihr entscheidendes Rennen wird am Mittwoch zwischen den Qualifikationsläufen und den Endläufen der olympischen Athleten stattfinden.

Wicker und ihre Teamkollegin, Merle Menje, zeigen sich optimistisch über die besondere Atmosphäre, die sie in Norwegen erwarten. „Es wird hoffentlich viele Fans geben“, sagt Wicker. Trotz dieser Vorfreude gibt es jedoch auch besorgniserregende organisatorische Herausforderungen. So sind Aspekte wie die Zugänglichkeit der Interviewzone für Rollstuhlfahrer unklar, und es gibt Berichte über nicht rollstuhltaugliche Shuttlebusse. Menje betont die Bedeutung solcher Events für die Öffentlichkeitsarbeit im Behindertensport und hofft auf weitere inklusive Wettkämpfe in der Zukunft.

Herausforderungen und Fortschritte

Die Athletinnen heben hervor, dass es dringend Verbesserungen in der Organisation gibt. Wicker macht deutlich, dass Para-Sportler spezifische Anforderungen haben, die in der Planung Berücksichtigung finden müssen. „Die Probleme, die die alpinen Kollegen während ihrer Weltmeisterschaft in Maribor hatten, dürfen sich nicht wiederholen“, warnt sie. Teamchef Peter Schlickenrieder des Langlauf-Teams unterstützt die Idee der Inklusion im Sport. Der Trend, Wettbewerbe für Menschen mit Behinderungen in reguläre Sportveranstaltungen zu integrieren, spiegelt sich auch in den Fortschritten wider, die in Deutschland im Behindertensport erzielt wurden.

Sportliche Aktivitäten verbessern nicht nur das körperliche, sondern auch das psychische Wohlbefinden von Menschen mit Behinderungen. So können solche Initiativen Vorurteile abbauen und die soziale Akzeptanz fördern. Laut einem Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung sind jedoch in Deutschland weitere Anstrengungen nötig, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Sport voranzubringen. Nur etwa 13 % der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf besuchen Regelschulen, was die inklusiven Ansätze im Sportunterricht erschwert.

Die Entwicklung des organisierten Behindertensports in Deutschland reicht bis ins Jahr 1888 zurück. Seitdem wurde kontinuierlich daran gearbeitet, Barrieren abzubauen und Inklusion im Sport zu fördern. Inklusion erfordert jedoch umfassende institutionelle Veränderungen, während Integration oft auf individuelle Anpassungen beschränkt bleibt. Unabdingbare Voraussetzung ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Sportler gleichberechtigt teilhaben können.

Der Weg zur Inklusion

Die UN-Behindertenrechtskonvention, die 2009 in Deutschland in Kraft trat, fordert die gleichberechtigte Teilhabe an Sportaktivitäten. Dies ist ein entscheidender Schritt zur Förderung der Inklusion. Es gibt mittlerweile auch sportartspezifische Kooperationen zwischen Behinderten- und Nichtbehindertensportverbänden, wenn auch nur selten. Ein Mentalitätswandel in der Gesellschaft ist nötig, um das volle Potenzial des Behindertensports zu erkennen und zu fördern.

Die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, sind vielfältig. Während einige Länder wie Kanada und Großbritannien bereits umfassende Maßnahmen zur Förderung der Inklusion im Sport ergriffen haben, bleibt Deutschland hinter den Möglichkeiten zurück. Die Athleten und Organisatoren der nordischen Ski-WM in Trondheim treten somit nicht nur für Medaillen an, sondern auch für eine gerechtere und inklusivere Zukunft des Sports.

Für weitere Informationen lesen Sie die vollständigen Berichte auf LN Online und die Analyse zur Inklusion im Sport auf bpb.de.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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