
Axel Hütte, ein Fotograf, der für seine minutiösen Fotoinszenierungen bekannt ist, präsentiert seine Werke in der aktuellen Ausstellung „Stille Weiten“ im Arp Museum in Remagen. Diese Ausstellung umfasst vier Videos und dreißig Fotoarbeiten, die zwischen 1997 und 2024 entstanden sind. Hütte nutzt für seine Kunst eine großformatige Plattenkamera und meistert dabei extreme physische Herausforderungen. Sein Ziel ist es, durch die Fotografie eine Leere und Abstraktion darzustellen, oft ohne menschliche Präsenz in seinen Landschaftsaufnahmen. Die Betrachter werden dabei direkt mit der Einsamkeit und der Weite konfrontiert. FAZ berichtet, dass die Arbeiten Beispiele wie „Ise (Bridge), Japan“ und „Gerlache Strait, Antarctica“ beinhalten.
Hütte verbringt Tage am Aufnahmeort, um das optimale Licht und die perfekten Bedingungen für seine Fotografien einzufangen. Oft bringt er nur ein oder zwei Bilder von einer Reise zurück, da die Belichtungszeiten bis zu zwanzig Minuten betragen. Diese Geduld und Hingabe an die Detailgenauigkeit zeigen sich in den extrem scharfen Negativen, die mit seiner Plattenkamera erzeugt werden. Er lehnt digitale Nachbearbeitung ab und strebt nach einer Ästhetik, die als „Traumbilder“ beschrieben werden könnte – Bilder, die eine gewisse Unbestimmtheit und Dunstigkeit ausstrahlen.
Ein Blick auf die Ausstellung
Die „Stille Weiten“-Ausstellung ist bis zum 15. Juni im Arp Museum zu sehen. Das Museum, malerisch auf einer Anhöhe mit Blick auf den Rhein gelegen und umgeben von waldreichem Hinterland und dem Siebengebirge, schafft eine ideale Kulisse für Hüttes Arbeiten. Der Katalog zur Ausstellung kostet 34 Euro, und die Werke laden die Besucher ein, selbst in die schier unendlichen Weiten der Natur einzutauchen.
Die Landschaftsfotografie hat historische Wurzeln, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Zu den ersten bedeutenden Fotografien zählt das 1826 aufgenommene Bild von Joseph Nicéphore Niépce, dessen Belichtungszeit acht Stunden betrug. Der Pionier Louis-Jacques-Mandé Daguerre folgte mit seinem berühmten Daguerreotyp, das 1839 eine zehnminütige Belichtungszeit erforderte, um den Boulevard du Temple in Paris festzuhalten. Diese technischen Herausforderungen prägten die Landschaftsfotografie bis ins 20. Jahrhundert. Independent Photo hebt hervor, dass die Entwicklung der Technik die Fotografie demokratisierte und Fotografen wie Ansel Adams und Edward Weston zu herausragenden Vertretern ihres Fachs machte.
Adams, bekannt für seine eindrucksvollen schwarz-weißen Landschaftsbilder, und Weston, der mit Schärfentiefe die Beziehung zwischen Fotografie und abstrakter Malerei reflektierte, setzten Maßstäbe. In dieser langen Tradition steht auch Axel Hütte, dessen Werke ebenso dazu anregen, über die Natur und unsere Wahrnehmung der Landschaft nachzudenken.