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Mainburger Krankenhaus unter Druck: Bürger:innen fordern Rettung!

Die Herabstufung des Mainburger Krankenhauses sorgt für Proteste in der Region. Bürger fürchten längere Anfahrtszeiten zur Notaufnahme und eine mangelhafte medizinische Versorgung. Wer kämpft für den Erhalt?

Am 3. März 2025 steht das Mainburger Krankenhaus im Fokus einer hitzigen Debatte. Der Kreistag in Kelheim hat die Herabstufung der Ilmtalklinik Mainburg zu einem sektorenübergreifenden Versorgungszentrum beschlossen, was weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung in der Region nach sich ziehen könnte. Die Entscheidung, die Unfallchirurgie sowie das Endoprothetikzentrum bis Juli 2025 nach Pfaffenhofen zu verlagern, sorgte für Alarmbereitschaft unter den Bürgern und politischen Vertretern.

Beatrix Sebald, die 3. Bürgermeisterin von Au, bezeichnete die Herabstufung als „katastrophalen Fehler“. Ihre Äußerungen unterstreichen die Befürchtungen, dass die medizinische Versorgung der etwa 164.000 Menschen im Nachbarlandkreis Kelheim gefährdet wird. Besonders bedrückend ist die Aussicht, dass für rund 42.000 Bürger eine längere Anfahrt zur nächsten Notaufnahme nötig wäre, wenn die Klinik ihre Funktionen verliert und die Notfallversorgung nicht mehr gewährleistet ist. Aktuelle Daten zeigen bereits jetzt, dass einige Gemeinden im Landkreis Freising Fahrtzeiten von bis zu 20 Minuten zur nächsten Klinik haben, was die Dringlichkeit des Themas verdeutlicht.

Änderungen in der Krankenhausstruktur

Mit der Herabstufung wird das Mainburger Krankenhaus in eine Einrichtung umgewandelt, die überwiegend ambulante Behandlungen anbieten wird. Künftig wird es dort nur noch eine Anlaufstelle für kleinere Notfälle geben. Dies bedeutet einen wahrscheinlichen Wegfall der stationären Notaufnahme. Die Entscheidung fiel mehrheitlich, 30 Kreisräte stimmten dafür, 26 dagegen. Diese Abstimmung folgte Protesten aus der Bevölkerung, darunter eine Petition mit über 40.000 Unterschriften für den Erhalt des Krankenhauses in der bisherigen Form.

Der Landrat von Kelheim, Martin Neumeyer (CSU), zeigte sich erleichtert über das Abstimmungsergebnis und sieht die Herabstufung als notwendig an, um die finanziellen Defizite der Kliniken in Mainburg und Pfaffenhofen zu verringern. Eine Studie der Bayerischen Krankenhausgesellschaft präsentierte vor der Abstimmung, dass eine Notaufnahme in ihrer derzeitigen Form wirtschaftlich nicht tragbar ist. Dennoch bleiben die Kritiker besorgt, dass die Schließung der stationären Notfallversorgung gravierende negative Folgen für die Patientenversorgung haben wird.

Die Initiative „Rettet das Mainburger Krankenhaus“ setzt sich weiterhin für den Erhalt der Klinik ein. Sebald warnt, dass die längeren Fahrtzeiten für Rettungswagen ernsthafte Probleme für die Notfallversorgung mit sich bringen könnten. Die Notfallversorgung 24/7 sowie die Intensivstation und die internistischen Leistungen sollen zwar zunächst bestehen bleiben, doch bereits jetzt wird empfohlen, sich auf die vollständige Schließung der stationären Notfallversorgung vorzubereiten.

Versorgungsatlas und regionale Gesundheitsversorgung

Die strukturellen Veränderungen in Mainburg werfen auch Fragen zur allgemeinen medizinischen Versorgung im bayerischen Raum auf. Laut Informationen aus dem Versorgungsatlas gibt es für die Planungsbereiche der hausärztlichen Versorgung insgesamt 204 Bereiche, die in Bayern unterschiedliche Versorgungsgrade aufweisen. Die derzeitige Umstrukturierung könnte das Versorgungsniveau in den betroffenen Regionen erheblich beeinflussen.

Die durchschnittlichen Fahrtzeiten zur nächstgelegenen Klinik variieren stark: Im Landkreis Freising reichen sie von sechs Minuten in der Stadt Freising bis zu 25 Minuten in der Gemeinde Mauern. Dieses Ungleichgewicht könnte durch die Herabstufung des Mainburger Krankenhauses weiter ausgeprägt werden, was die Argumente der Verantwortlichen und der Bürger für den Erhalt der Klinik untermauert.

Insgesamt zeigt sich, dass die Schicksalsfrage um das Mainburger Krankenhaus nicht nur lokale, sondern auch regionale gesundheitliche Konsequenzen hat. Der Widerstand der Bevölkerung und der politischen Vertreter gegen die Herabstufung bleibt stark, und die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, wie es mit der medizinischen Versorgung in der Region weitergeht.

Die Entwicklungen im Zusammenhang mit der Herabstufung des Mainburger Krankenhauses sind Teil eines größeren Themas in der bayerischen Gesundheitsversorgung, das sowohl ambulante als auch stationäre Leistungen betrifft. Die nächsten Schritte der Verantwortlichen und die Reaktionen der Bürger werden genau beobachtet, während die Diskussion um eine angemessene Gesundheitsversorgung in der Region weitergeführt wird.

Mehr Informationen über die Struktur der Krankenhausversorgung in Bayern finden Sie auf den Seiten von Merkur, BR und KVB.

Referenz 1
www.merkur.de
Referenz 2
www.br.de
Referenz 3
www.kvb.de
Quellen gesamt
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